Es ist schon wieder so viel passiert seit Gran Canaria. Ich hatte einige Vorbereitungsrennen und ein Trainingslager in Schweden in herrlichen Dünenwäldern ehe es zu den Weltcup-Läufen ins Elsass ging. Am Wochenende zuvor gab es die deutsche Saisoneröffnung im Harz bei schönstem Sonnenwetter.

Die letzten Wochen habe ich zu vielen schönen Aktivitäten genutzt bin hier jedoch kaum zum Berichten gekommen. Das möchte ich kurz nachholen bevor ich mich für ein paar Wochen aus dem Staub mache. Die Saisonvorbereitung war durch die ein oder andere Erkältung etwas durchwachsen dennoch merkte ich dass das was ich trainierte recht effektiv gewesen sein musste und ich konnte von Gran Canaria zehren. So konnte ich mich in einer passablen Form wissend in den Harz und am Wochenende danach zum MTBO-Weltcup in Frankreich, im Elsass aufmachen. Für den Samstag, den ersten Ranglistenlauf für den MTBO Deutschland-Cup hatte ich mir vorgenommen, es den Männern mal ein wenig zu zeigen. Dass dieser Plan dann so richtig aufging, das konnte ich selbst im Rennen nicht ahnen. Zwei Unsicherheiten, die eher der sonst sehr guten Karte geschuldet waren, ließen mich jeweils etwa 10-15 s zögern. Und gegen Ende hatte ich noch einen richtigen Fehler, indem ich die Falsche Richtung vom Poste wegfuhr. Hier ließ ich nochmal 30 s liegen. Ansonsten, war es ein richtig schön konzentriertes Rennen, nicht zu schwer von der Orientierung, aber man musste die ganze Zeit Hackengas geben. Am Ende kam ich auf Rang 2 hinter einem Finnen, konnte aber alle gestarteten Deutschen Elite-Fahrer hinter mir lassen 😉 . Am nächsten Tag fuhr ich schon schnell, aber im Kopf nicht bis ins letzte gespitzt ein recht unkonzentrierten Harz-Cup, konnte die Frauen-Klasse mit Abstand gewinnen. Im MTBO-Deutschland-Cup reichte es für Rang 5.

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Mit diesen Ergebnissen im Hinterkopf konnte ich etwas optimistischer als gedacht ins Elsass reisen. 1000 km längs durch Deutschland war schon ein kleiner Ritt. Dieser ging wohl auch nicht ganz spurlos an mir vorbei, so dass ich am Samstag vor Pfingsten auf der Langstrecke physisch nicht alles aus mir heraus holen konnte. Wir hatten eine echte Langstrecke vor uns mit langen schlägen von gut 20 min Fahrzeit zwischen zwei Posten. Zum einen hatte ich nicht immer die optimale Route, zum anderen versuchte ich hier und da die Route unterwegs zu optimieren. Das machte mich sehr sehr langsam und so kam ich mit großem Abstand weiter hinten im Feld raus.

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Am zweiten Tag auf der Mittelstrecke merkte ich, dass ich nun auch für intensivere Leistungen körperlich und geistig bereit war und so gab ich ordentlich Gas auf den ersten Posten. Zwischendurch fuhr ich mal zu Posten 8 statt zur 5 bemerkte den Fehler aber noch rechtzeitig und konnte korrigieren. Als ich dann vor einer geschlossenen Weinrebenzeile stand und umkehren wollte fuhr die nach  mir gestartetet zu mir auf. Gemeinsam entdeckten wir dann doch noch den schmalen Durchlass und setzten das Rennen die nächsten Posten gemeinsam fort. Wir arbeiteten gut zusammen. Manchmal setzte ich mich von ihr wieder ein Stück ab um dann bei einem kleinen Fehler wieder eingeholt zu werden. Im letzten Renndrittel nahm ich leider eine Route etwas anders, die mich 10-15 s kostete und musste danach noch Karte falten. So verlor ich den Anschluss und im Anschluss folgte noch eine schwerer Fehler bei dem ich mich im Weinrebengewirr verirrte. Ab da war das bis dahin recht passable Rennen dann gelaufen und ich verlor noch einige Positionen, da ich gut 4 min auf den letzten 6 Posten liegen ließ. Hier fehlte mir sicher das Orientieren bei hohem Tempo, was ich zuvor in der Saison noch nicht so richtig anpassen konnte.

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Zum Pfingstmontag startete ich unsere Mixed-Staffel. Den Start verpatzte ich diesmal ein wenig, weil die Ansage dass wir die Karte anschauen können etwas schwammig kam. Ich fand aber recht gut ins Rennen, hatte wieder richtig gute Beine und auch die Orientierung war noch etwas besser. Statt Weinbergen wie am Vortag stand diesmal hauptsächlich ein wegereicher Wald zur Verfügung. Ein Stück nach dem Sichtposten unterlief mir Routenwahlfehler, der mich hinter die Gruppe brachte, von der ich mich gerade löste und so mußte ich recht weit hinten im Feld an Hendrik übergeben. Er hielt die Position und Mark fuhr uns auf Nationenrang 12 ins Ziel.

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