Auf der Mittelstrecke am Mittwoch ging es nördlich durch die Wälder von Agueda. Nach einem echt verpatzten Start begann ich eine Aufholjagd und fuhr wieder unter die besten 20 der Welt. Teilweise durchqueren wir auf der heutigen Langstrecke nochmals das Gebiet. Die Langstrecke endet für uns heute direkt in Augeda. Diesmal fahr ich leider ohne GPS-Live Tracker, es gibt aber Radioposten, die die Zeiten durchgeben.

Die Beine waren zum Mittwoch nach dem ausgibigen Ruhetag mit Strandbesuch und nem Bad im 20° C kalten Atlantik tiptop. Und so stellte ich mich guten Mutes an den Start. Da einer im Team seine Radschuhe im Hotel vergessen hatte und wir nochmal zurück mussten um sie zu holen waren wir etwas dran. Somit blieb leider sogar keine Zeit um sich das Zielgelände anzuschauen. Aber es war noch gut Zeit um sich auf den Start zu konzentrieren. Umso verwunderlicher, dass ich den dann so verschlafen hatte. In der Minute vor meinem Start erhielt ich die Karte um sie in den Kartenhalter legen zu können. Deren Ausmaße waren etwas größer als mein Kartenhalter, also musste ich Teile wegfalten. Dabei stellte ich mich ungeschickt an, so dass ich die Karte erst mit dem Startpiep im Halter hatte und keine Route vorplanen konnte. Auf der Pflichtstrecke zum Kartenstart schaute ich mir dann den Weg zum ersten Posten an, es blieb aber keine Zeit sich die nächste Route auszusuchen, das machte ich dann erst auf dem Weg zum zweiten Posten. Wärend ich zum ersten Posten nur 5 s verlor ließ ich zu Posten zwei dadurch fast eine Minute liegen. Hier hätte ich mal kurz anhalten sollen und „in Ruhe“ eine Route aussuchen und diese dann konsequent abfahren. Auch auf dem Weg zum dritten Posten war noch der Wurm drinnen. Zunächst musste ich auf der Straße nochmal anhalten um meine Karte so zu falten, dass ich von nun an alle Posten sehe. Ich hatte die Karte so ungeschickt eingelegt, dass das nicht während der Fahrt ging. Und zu allem Überfluss fuhr ich auch noch am Weg vorbei, wo ich hätte einbiegen sollen und nachm den Weg 20 m später. Das erkannte ich zwar recht schnell, ich musste aber zum anderen Weg rüber laufen. Alles zusammen gab das 2 min Rückstand auf dieser Verbindung. Da haben wir schon 3 der insgesamt 5 min Rückstand zur Siegerin. Zu Posten 4 traute ich mir dann doch nicht so weit quer zu laufen und änderte meine Route, was nochmals 30 s brachte. Die nach mir gestartete Dänen kam schon bis auf 20 s an mich heran. Doch dann gab ich ordenltich Gas und mit einigen Top5-Top10 Zwischenzeiten ab Posten 6 fuhr ich zum einen ihr wieder davon, zum anderen verbesserte ich mich so um kontinuierlich Position um Position. Gegen Ende ging mir wohl etwas die Energie abhanden und ich hatte nochmal zwei 30 s Fehler. Den Schlussanstieg auf der etwas ungünstigeren Route hatte ich gut absolviert, allerdings überaschten mich kleinere Schaltprobleme auf dem Weg zum Endposten. Ja und die vielen Zielbögen, die verwirrten mich dann etwas auf dem Weg ins Ziel. Hier wäre es toll gewesen, sich das Zielgelände genauer anzuschauen.

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Foto from Joaquim Margarido

Das machen wir heute besser und die Karte zu falten gelingt hoffentlich auch wieder besser – dann wird das bestimmt eine schöne Langstrecke. Auf die ich mich auch schon wieder freue. Denn so langsam habe ich mich an mein schnelles Rad gewöhnt. Mit Platz 17 war ich aber voll zufrieden, auch wenn nur 15 s auf Top15 fehlten, die habe ich am Ende des Rennens vergeben. Bislang läuft die WM super und die Ergebnisse sind die besten seit einigen Jahren. So kann es gern weiter gehen. Drückt die Daumen, dass vor allem kein Defekt ausbremst, der Rest ergibt sich 🙂 .

Hier noch die Links zum anschauen der Strecke und verfolgen der Live-Zeiten.