Vergangenes Wochenende rang ich mich dazu durch nochmal 600 km gen Süden zu fahren und beim MTBO-Wochenende in Wehrsdorf teilzunehmen. Nix geringeres als die Deutsche Meisterschaft im MTBO stand an. So verteidigte ich meinen DM-Titel und fuhr zu meiner 10. Deutschen Meisterschaft im MTBO.

Erst kurzfristig entschied ich mich zu einem Start. Weil auch das Wochenende danach, zunächst als reines Langstreckentrainingswochenende geplant, nun plötzlich tolle Veranstaltungen bot, die jedoch immer mit weiter Reise verbunden sind. Option 1 war am kommenden Wochenende in Tschechien um MTBO-Weltranglistenpunkte und damit einen besseren Startplatz für das Weltcup-Finale zu kämpfen  und natürlich auch gute Trainings-Rennen in Hinblick auf den Weltcup zu haben. Beim Durchblättern diverser MTB-Rennkalender stieß ich aber noch auf den Birkebeiner, ein traditionelles Ski-Rennen, was seit 24 Jahren im Sommer eine Radstrecke anbietet. Ein Schotterpisten-Rennen und zunächst eine Schnappsidee, aber irgendwie so mit weiterem drüber schlafen kristalisierte sich ein verlängertes Wochenende in Norwegen als Option 2 heraus. Mit der Entscheidung für letzteres war ich irgendwie auch klar im Kopf um zur DM zu fahren. Zudem hatten sich noch zwei ältere Frauen in die D21 umgemeldet also meldete ich mich zur Titelverteidigung nach.

 

Am Samstag stand eine verkürzte Mittelstrecke auf dem Programm, die ich im Deutschen MTBO-Cup in der Männer-Elite bestritt. Wie das immer so ist wenn man in Vorfeld darüber nachdenkt ob man überhaupt starten soll, so fehlt im Rennen dann der letzte Kick für das richtig gute Rennen. So ging ich gut motiviert, die Männer zu jagen, als letzte auf die Strecke. Doch schon zum ersten Posten schoss ich am Wegabzweig hinab zum Posten vorbei. Dann lief es ganz gut bis ich einen Posten 3 min suchte. Ich war versehentlich vor der Geländenase auf den oberen Weg gefahren, um dann nach rechts auf den Pfad zum Posten zu fahren. Die lag aber nun links und ich verschwendete keinen Blick in diese Richtung. Die markante Geländenase war mir als Postenstandort nicht so aufgefallen und erkannte ich erst beim zweiten Anlauf. Danach hatte ich einen kleinen Knick im Rennen fuhr es solide aber ohne ganz richtigen Druck zu Ende, bis auf die letzten 2-3 Postenverbindungen wo ich mich nochmal ins Zeug legte und sogar noch eine Bestzeit rausholte. Platz 6 damit war ich nicht so richtig zufrieden, vor allem mit meiner gezeigten Leistung. Wobei mir die ersten 4 an diesem Tag wohl auch fahrerisch enteilt wären.

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Sonntag startete ich dann in der D21 in der Meisterschaft, obwohl ich gerne eine Revanche für das Samstagsrennen gehabt hätte. Es ging ja nun aber auch um die Titelverteidigung und wenn sich diese nun doch so spontan noch ergab konnte ich die ja nicht saußen lassen. Gleich zum ersten Posten baute ich wieder einen 30s-Fehler ein, in dem ich einen Abzweig zu zeitig nahm.  Auf dem Weg zu Posten zwei kam mir die als erste gestartete Frau vom Posten weg entgegen. Von der direkt vor mir gestarteten war nix zu sehen. Also stiefelte ich weiter bis ich ordentlich Vorsprung hatte. Dann kam ich durch sumpfiges, verwachsenes Gebiet auf nicht optimaler Route und so verlor ich etwas den Schwung für das letzte Renndrittel. Direkt zum nächsten Posten wählte ich statt der direkten Wege fast entlang der Postenverbindung irgendeine Zickzack-Variante, warum auch immer. Ich wollte wohl nicht so schnell aus dem Wald. Am Ende fand ich mich aber doch irgendwie ins Ziel. Keine gute Leistung, aber der Titel war verteidigt und in der Küche kann ich nun wieder richtig schnitzen. Ein Blick auf die Karte mit meiner GPS-Route erklärte mir dann auch die Vielzahl tschechischer Auto’s in „unseren“ Wäldern. Das halbe Rennen fand auf der anderen Seite der Grenze statt 🙂 .

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Nun geht es zum Birkebeiner, auf den ich  mich freue und der für das End2End im September eine gute Vorbereitung sein dürfte. Die 86 km auf Schotterwegen versprechen ein superschnelles Rennen. Da war es ganz gut dass ich dieses Wochenende nicht alle Körner ausschütten musste. Wenn es sich mal wieder so ergibt habe ich noch einen neuen Plan, denn da gibt es nämlich den UltraBirken über 110 km mit hauptsächlich SingleTrails. Dafür braucht es ein Fully und gut trainierte Beine.