Von Spitzbergen ging es nahezu direkt auf den Rabenberg ins Erzgebirge zur Deutschen Meisterschaft. Die Renntaktik ging auf und in einem soliden Rennen sicherte ich mir den 11. DM-Titel im MTBO.

Drei Wochen vor der Deutschen Meisterschaft, war der Beschluss gefasst, dass ich doch selbst zur DM starte und so legte ich nochmal eine kleine Trainingsphase auf dem Schiff ein, nachdem ich 3 Wochen nahezu pausierte und nur ein wenig das Laufband bediente wurde die Rolle aufgebaut und das Rad eingespannt. Noch dazu nach alten Karten gekramt und schon war die Trainingsumgebung aufgebaut. Da das MTBO-Wochenende international angesetzt war brauchte es einen Kontrolleur, welche in diesem Fall ich war. Ich kannte Karte und Gelände nicht und somit erfragte ich mir einen eigenen Start wenigstens für den ersten Tag und schenkte dem Veranstalter Vertrauen in seine Vorbereitungen.

Wechselhaftes Wetter und 6° C plus – das war im Vergleich zu Spitzbergen echt warm – warteten auf uns Starter am 07./08. Oktober des Jahres in etwa 900 m über dem Meer. Ich hätte schon gern meine Beinlinge auf der Langstrecke dabei gehabt. Doch beim Packen für dieses Wochenende vergeudete ich wohl keine Sekunde mit Gedanken an schlechtes Wetter. Das letzte Rennen lag mehr als einen Monat zurück und war der WM-Sprint in Litauen, von dem ich direkt nach Island auf das Schiff gereist war. So tauschte ich direkt die Startnummern aus.

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Gespannt wie meine 3 Rollentrainingswochen auf dem Schiff anschlugen, nahm ich den Rat meines MTBO-Trainers Peter an und stieg langsam ins Rennen ein. Denn meine letzten längeren schnellen Einheiten lagen nun ja doch einige Wochen zurück und ich hatte in diesem Jahr ohnehin nicht ganz die super physische Grundlage. Die Karte findet ihr wieder in meinem Karten-Archiv. Auf dem Weg zum ersten Posten kam mir diese „Ruhe“ auch entgegen. Denn an einer Kreuzung fuhr ich gerade obwohl ich auf meine links gewählte Route abbiegen wollte. Ich hatte die Kreuzung nicht als eine solche wahr genommen. Erkannte die Situation in der nächsten Wegbiegung recht flott und folgte dann einfach der rechten möglichen Groß-Route zum Posten. Detail in Postennähe, da fuhr ich von links an um überflüssige Höhenmeter einer Geländewelle zu vermeiden. Höhenmeter sollte es noch genug geben, ich konnte die Routen gut vorabeiten und etwa bei Posten 3 beschleunigte ich langsam und hatte ein gutes Tempo. Auch bergauf fühlte es sich gar nicht übel an. Irgendwann erblickte ich die vor mir gestartete Gerit und sog mich in den Anstiegen langsam an sie heran. Während es national also richtig gut lief dachte ich werden sie mir international einen über den Deckel ziehen. Dennoch bewegte ich mich bis auf einen kleinen falschen Abstecher auf dem Weg zu Posten 8 fast fehlerfrei durch den Wald. Hier lag ich gut 1 min hinter der Führenden. Die Route zu Posten 9 hätte ich links durch das Wettkampfzentrum wählen sollen. Weg von Posten 10 realisierte ich so langsam, dass ich meinen Titel eigentlich verteidigt haben sollte, wenn ich mir jetzt keine Riesengraupe leiste oder einen langwierigen Defekt habe, so hatte ich alle überholt, ich war letzte Starterin, und auch abgehängt. Mit diesem Moment ging dann auch etwas die Energie aus den Beinen und ich verlor auf den letzten Posten deutlich Zeit zur Dänin Cecilie. Am Ende kam ich dann aber doch sogar noch auf Platz 2 hinter der Dänin, mit gut 5 min Rückstand. Hätte ich gar nicht gedacht und das stimmte mich zuversichtlich für das darauffolgende Wochenende im flachen Dänemark.

Letzter Posten auf der DM-Strecke 2017 auf dem Rabenberg.

Letzter Posten auf der DM-Strecke 2017 auf dem Rabenberg.

Dieses Gelände wird Austragung für das MTBO Weltcup-Finale 2019 dass wir zusammen mit Sportfreunden organisieren. Ich bin schon gespannt und freue mich auf die Vorbereitungen.