Huch hier schlummerte noch ein Bericht vom Herbstbeginn, den ich euch nicht vorenthalten möchte. Am Wochenende nach der DM ging es nach Dänemark zum Finale des dänischen MTBO Trimtex-Cup. Widererwarten hatte ich einen recht starke Orientierung aber der Kopf entschied wohl das letzte Rennen der Saison.

Am zweiten Oktoberwochenende ging es mit Martin statt zum Harz-MTBO in den Norden nach Dänemark. Am ersten Tag hatte ich ein erstaunlich sauberes Rennen, im dichten Wegenetz war meine Orientierung scheinbar 2 min zu langsam für die Konkurrenz, dennoch konnte ich mit einem Fehler der aus einer spontanen Routenentscheidung resultierte und restlichen sauberen fast fehlerfreien Kilometern unglaublich stabil und konzentriert Orientieren. Nach einer solchen Rennpause mit wenig Praxis nicht ganz üblich für mich.

Für den zweiten Tag hatte ich mir dann aber einiges vorgenommen, weil ich wußte dass ich physisch Cecilia schlagen kann und ja auch die Orientierung recht verläßlich lief. Doch beim Aufwärmen fühlten sich meine Beine total weich an, es fehlte jegliche Spannung. Und auch am Start war ich von der Karte etwas verwirrt. Sie hörte einfach bei Posten 13 auf, nix auf der Rückseite, aber was solls, dann ist es eben doch keine 20 Posten lang und es gibt auch nicht den angekündigten Kartenwechsel …

Die ersten Posten fuhr ich ganz gut, aber gefühlt etwas zu langsam. Es gab schöne Routenwahlen die ich mal besser und mal schlechter, fehlerfrei erwischte. Aber irgendwie fehlte mir die Energie und ich ließ mich ein wenig hängen. Drei Posten vor dem vermeindlichen Ende schob ich noch eine Banane nach und breitete mich auf die Schlussposten vor. Nach 1.5 h rettete ich mich zu Posten 13, dem geglaubten Ziel. Klar, war da kein Doppelkreis als Zielmarkierung, aber vielleicht war ja einfach kein Platz auf der Karte. Der Mensch am Kartenwechsel musste mich richtig ansprechen ob ich nicht noch meine zweite Karte möchte. Oje, nun musste ich mich irgendwie nochmal aufraffen, die zweite Runde zügig zu fahren. Zum Glück hatte ich noch ein Gel auf Tasche und nach zwei Posten war ich wieder in Rennlaune. Und was war das?, da kam mir doch Cecilie im Gegenlauf nicht gerade fröhlich reinschauend entgegen. So schnell kannst Du gar nicht schauen, wie ich meine Beine packte und die nächsten Posten rasant anfuhr. Als ich wieder an der Stelle war, wo wir uns trafen, hatte ich gefühlt dann doch 1 min Rückstand. Zuvor dachte ich, dass ich an dem Tag 10-15 min aufgebrummt bekomme. Aber was solls, weiter kämpfen, es sind ja noch paar Posten. Leider gab es einen Kartenfehler es fehlte ein fetter breiter Weg und ich habe dann mit einem weiteren eigenen Fehler drauf reagiert und fast 2 min liegen lassen 🙁 . Und es ist kaum zu glauben am Posten direkt vor dem Fehler war ich bis auf 2 s an Cecilie ran. Also vermutlich sogar in Führung beim Fehler. Um die neuen zwei Minuten aufzuholen blieb zu wenig Strecke übrig, so begnügte ich mich mit Platz 2 und dem Schmunzeln über meine Gedankengänge vor und während des Rennens. So im Nachhinein betrachtet hatte ich mir zwar irgendwann mal zum Ziel gesetzt an diesem Tag alles zu geben was ich habe, aber selbst wie ich ahnungslos am Start stand und meinte, na dann ist das Rennen doch kürzer als angekündigt statt nach einer Lösung des Problems zu suchen, sowie mich im Rennen mental hängen zu lassen weil es gefühlt nicht so läuft, zeigt, dass ich vom Kopf nicht wirklich eingestellt war. Man lernt ja nie aus und so zeigen diese Orientierungsrennen doch immer wieder neue Facetten 🙂 .