Derby? Wo bitte liegt Derby? Kennern der MTB-Szene ist es mittlerweile ein Begriff, ein Jeder anderer fragt sich was einen in dieses Nest im Nordosten Tasmaniens treibt. Am Ende des 18. Jahrhunderts lebte Derby auf Grund des Zinn-Bergbaus auf und geriet mit Schließung der Miene nach gut 70 Jahren, um 1948, völlig in Vergessenheit. Die Menschen zogen weg, bis vor gut 5 Jahren die Idee zu einem Mountainbike-Park geboren wurde. Inzwischen ist der Bikepark weltweit bekannt und vor allem bei Australiern sehr beliebt. Im Dorf ist an jeder zweiten Ecke die Affinität zum Mountainbiken zu spüren. So zog es schlussendlich auch mich nach Derby.

Ich wollte dem Sonnenwetter einen kleinen Vorsprung geben, damit die Mountainbike-Pfade auch brav abtrocknen, und so ließ ich mir mit der Anreise noch den ganzen Vormittag Zeit, während ich mich weiter an der Ostküste gen Norden hangelte. Mit dem Sonnenaufgang war ich nochmal an die Küste von Bicheno mit ein klein wenig Hoffnung nochmal ein paar Pinguine beobachten zu können. Aber sie hatten schon längst ihr Werk getan, ließen die Kleinen in ihren Verstecken zurück und waren schon wieder im Wasser um sich auf die nächste Nachtfütterung vorzubereiten. Ich erlebte dennoch eine herrliche Stimmung im Sonnenaufgang und spazierte zu einem Blow-Hole, welches ordentlich Wasser nach oben spritzte, welches durch die Brandung durch die Gesteinsöffnung gedrückt wurde.

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Nach einem gemütlichen Frühstück in einem Café setzte ich meine Fahrt mit dem ein oder anderen Stop am Strand fort. Zum Mittag bog ich Richtung Berge ein und erreichte auf schönen schlängeligen Straßen Derby. Wo ich auf dem freien Zeltplatz im Ort mein Lager aufschlug. Es herrschte ein reges Treiben bei den hauptsächlich Mountainbikenden Zeltern. Kurz nachdem mein Zelt stand gesellte sich ein Australier neben mich, der mit seinem Trekkingrad auf Tasmanien unterwegs war und einmal Mountainbiking ausprobieren wollte. Er hatte das gleiche Zelt wie ich, was sein Beweggrund war sich neben mich zu stellen 🙂 .

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Und dann hat er mich tatsächlich auf den Trails von Derby abgezogen. Die Trails waren wirklich nett und abwechslungsreich angelegt und so nahm ich den ein oder anderen unter die Reifen. Und weil es so gut lief bog ich noch auf den schwarzen Trail (hoher Schwierigkeitsgrad) mit dem gemalten Fisch auf Stein ein. Es war eine herrliche Fahrt mit atemberaubendenden Blicken auf den Felsen oberhalb von Derby. Im unterren Bereich musste ich dann mal mein Rad die ein oder andere Steinstufe heruntertragen, aber ich konnte gut 75% der Abfahrt fahren und hatte so auch meinen Spaß. Abends ging es in den örtlichen Pub zu Steak und Cider. Schließlich sollte genug Energie für den nächsten Tag her für den ich mir eine Hammertour vorgenommen hatte. Der Ort selbst hat sich für Mountainbiker echt herausgeputzt und sorgt sich um das Wohlbefinden an jeder erdenklichen Ecke. Dazu zählen unter anderem die Radwaschanlage, öffentliche Toiletten in guter Anzahl, öffentliche Duschen, der freie Zeltplatz, Radläden und mehrere Radverleihe und Tourenguides.

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