Bereits vergangenes Wochenende fuhren Felix und ich in den Harz um mal wieder beim Harz-MTBO, der 23. Auflage, zu starten. Das Wetter war erstklassig angekündigt und so keimte schon im Vorfeld die Hoffnung auf in kurzer Radkleidung durch den herbstlich bunten Harz jagen zu können. Nachdem wir beide dieses Jahr eher nur kürzere Strecken trainiert hatten, waren wir auch ein klein wenig gespannt, wie es uns über die 5 Stunden ergehen würde. Am Ende läßt sich sagen es war gar nicht so schlimm und wir haben wieder einige Punkte gesammelt.

Samstag nach gemütlichem Vormittag sammelte ich Felix bei sich zu Hause ein und wir düsten durch vier Elbtunnelröhren Richtung Harz. Unterwegs verfuhren wir uns zwar hier und da, trotz Navi, aber wir kamen erstaunlich schnell und reibungslos durch. So konnten wir bevor es zum Griechen zur Nahrungsaufnahme ging noch die Karten abholen und die Posten auf der Wanderkarte einzeichnen. Die Wertigkeit sollten wir ja erst direkt am Start erfahren, so konnten wir uns am abend jedoch schon mit den Postenstandorten vertraut machen und eine grobe Runde ausdenken. Natürlich sind bei den Posten auch immer Blindposten dabei, also Posten ohne Wertigkeit und diesmal waren es immerin mehr als 10 Stück, so dass die Vorplanung nicht so leicht war. Wir hatten aber Alternativen ausgeschaut.

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Der Sonntag wartete mit 15° C und Sonne breits zum Start auf uns. Unser Plan ging auf. Die ersten Meter vom Start weg erzählte Felix erstmal welche Posten wegfallen und dann suchten wir uns einen Fleck um die Wertigkeiten der Posten auf die zwei Karten zu übertragen. Es gab eine detaillierte Karte (MTBO-Karte) und einen Wanderkarte die sehr grob war. Es kam eine unserer Alternativen zum Zuge, aber die grobe Richtung war klar. Wir starteten auf Grund des Süd-Westwindes nach Nordosten. Und der Tacho muss beständig auf geraden Passagen 40 km/h angezeigt haben. Ich hatte dafür in Felix Windschatten keine Zeit, da ich die Karte bediente. Auf dem ersten Teilstück im Flachen unterliefen uns zwei gröbere Fehler, die dafür aber in der selben Situation. Vom zweiten Posten plante ich einen Umweg auf Straßen zu unserem 3. Posten wodurch wir einen sehr weiten Bogen fuhren. Wenn man diesen Umweg nimmt hätten wir jedoch auch noch den Posten im Süden südlich von Rieder ansteuern können. Immerhin hatte Posten 115 eine Wertigkeit von 15 Punkten. Ansonsten verlief die erste Stunde sehr gut und wir hatten einen der zwei Posten mit der höchsten Wertigkeit (30 Punkte) relativ leicht angefahren. Danach ging es in die Berge. Aber auch diese ließen sich nach einer kurzen Gegenwindpassage im Flachen recht gut fahren. Der Abstecher zur 118 brachte zwar 20 Punkte war aber auch recht zeitaufwändig. Hier konnten wir hinterher schwer abschätzen ob es sinnvoll war den Posten anzufahren. Danach folgte ein 5 km langer Anstieg. Der war schon anstrengend ging aber dennoch recht gut. Bis dahin lief auch in der Orientierung alles recht sauber. An Posten 122 westlich von Friedrichsbrunn mussten wir dann auf die Wanderkarte wechseln. Und prompt passierte auch schon ein 5min-Fehler. Es dauerte ein paar Kilometer bis Sicherheit in die Kartenarbeit mit dieser generalisierten Karte kam. Ein wenig länger überlegten wir ob wir den südwestlichsten Posten anfahren sollten oder nicht. Aber immerhin war das der zweite 30-Punkte Posten und so nahmen wir den statt im flachen Norden weitere Posten aufzusuchen. Bevor wir dann so richtig den Rückweg angehen konnten mussten wir uns nochmal aus dem Bode-Tal zu Posten 132 hochkämpfen. Hier wählten wir eine schiebepassage und während Felix dachte nun haben wir hier das Rennen versaut hoffte ich nur, dass der Anstieg bald ein Ende findet – das war echt steil. Felix las immer die Postenbeschreibung und suchte den Posten vor Ort um ihn mit dem SI-Chip zu registrieren. Ich plante in der Zwischenzeit auf der Karte die nächste Route. So kamen wir gut durch den Tag. Die letzten Posten waren dann im Flachen mit Rückenwind geplant. Irgendwie wollte ich schnellstmöglich wieder auf die detaillierte Karte wechseln. Dadurch verloren wir aber nochmal richtig Zeit. Gut 4 min haben wir auf den vorletzten Posten liegen lassen. Dafür gab es nochmal Bestzeit zum Ziel. Während ich immer auf der Karte mitverfolgen konnte wie es zum Posten geht fuhr Felix die 5 h ja einfach nur „Blind“ vornweg und war dann immer ganz überrascht wenn es aus vollem Tempo heraus hieß: „Über die Straße rüber und dann 100 m, da steht der Posten.“.  Erleichternd war bestimmt zu hören als ich gut 4 min vor Ablauf der 5 h das Ziel ankündigte 😉 . Hier und da gab es wieder witzige Situationen und es war einfach herrlich im Oktober in kurz-kurz durch den herbstlich angehauchten fast wolkenlosen Harz zu dampfen. Das Rennen macht natürlich auch bei schlechteren Wetterbedingungen Spaß, aber so wird dem ganzen ja noch das I-Tüpfelchen aufgesetzt. Unterwegs hatten wir noch einen kleine, ganz junge Katze in einem Dorf, die unbedingt noch vor unseren Rädern die Straße queren wollte. Sie hatte echt Ausdauer und so ließen wir sie trotz unseres hohen Tempo’s passieren. Immerhin wollte sie von rechts nach links – und am Ende hat es für uns in der Mixed-Klasse deutlich zum Sieg gereicht, aber auch in der Gesamtwertung konnten wir uns mit Rang 4 wieder weit oben im Klassement platzieren. Ein bissel abgekämpft waren wir dann aber doch.

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