Styrkeprøven 2000 Styrkeprøven 2001 Styrkeprøven 2001 Kraftprobe
2000
Vorbereitung
Rennablauf
Rennbericht
Resultate
Der Styrkeprøven wurde 1967 zum erstenmal durchgeführt. Dabei trafen sich 121 Männer und Frauen in Trondheim, um die etwa 540 km nach Oslo zu radeln. Seither, begaben sich von Jahr zu Jahr mehr Starter auf die Tour, bis 1991 eine Rekordteilnehmerzahl von 5242 zu vermelden war. In zwischen gibt es aber eine Beschränkung der Teilnehmer auf 3000. In der ersten Austragung des Rennens erreichten 115 von den gestarteten das Ziel dabei mit einer schon beachtlichen Zeit bei den Männern mit 16:38:28 Stunden. Die erste Frau, die damals den Zielstrich überquerte benötigte immerhin noch 45 Stunden.
Nun liegen die Bestzeiten jedoch schon bei 13:54:11 (1990, Gilbert Glaus, Schweiz) für die Männer und 14:51:57 (1996, Solrun Flatås, Norwegen) für die Frauen. Es gibt noch zwei Fahrer, die sagen können an allen möglichen Styrkeprøven teilgenommen zu haben, nämlich genau 34 mal.
Seit 1997 gibt es nun auch den kleinen Styrkeprøven, der die Fahrer von Lillehammer nach Oslo führt und somit eine Länge von etwa 180 km hat.
Für eine Absolvierung des Styrkeprøvens erhalten die Fahrer im Ziel in Oslo eine Medaille, für die ersten 10 Jahre aus Bronze, für weitere 10 aus Silber und dann aus Gold. Wer sich noch mehr Informationen über den Styrkeprøven verschaffen möchte kann unter anderem mal einen Blick auf die offizielle Homepage des Styrkeprøven unter http://www.styrkeproven.com/ werfen, aber lest zuerst einmal hier.
Zum Styrkeprøven 2000 reisten Gunnar, Jens, Mö und Thomas aus weit entfernten Teilen Europas an, darunter die Weltstädte Dresden und Bristol. Nach einer kleinen Vorbereitungstour von Bergen nach Åndalsnes erholten wir uns noch 3 Tage in Trondheim, mit angeln, reichlichen Stadtgängen und gutem Essen und fiberten natürlich dem Sonnabend entgegen. Die Nächte waren jedoch nicht allzulang und immer wieder gingen skeptische Blicke gen Himmel, würde er seine Schleussen öffnen oder uns gutes Wetter beschehren? Der Freitag kam und am Fuße des Blockes in dem ich mein zu Hause hier in Trondheim gefunden habe bereiteten wir uns nun gründlich vor. Die Räder wurden noch einmal poliert und schon vorbeugend mit einem Styrkeprøven Aufkleber versehen, auf die Ketten noch einmal ausgiebig Öl geträufelt und dann huschelten wir gemeinsam zur Anmeldung, um unsere Startnummern und den Zeitmeßchip abzuholen. Wir stellten uns am Ende einer langen Schlange an, gefüllt mit durchtrainierten Körpern, aber auch hier und da ein mehr hobbymäßig gekleidetes und bemuskeltes Antlitz. Von eher weniger jung bis alt waren wir versammelt, die die am nächsten Morgen sich von Trondheim aus auf den Weg nach Oslo aufmachten. Viele wechselten noch die Startzeiten, Teams oder kauften sich noch die Lizens zum Starten. Nach einem kurzen durchströmern der Verkaufszelte im Hinterhof der Schule, wo wir uns anmeldeten kauften sich Jens und Thomas noch jeder eine Trinkflasche und der Gunnar Flaschenhalterungen, es mußte ja wirklich alles stimmen, für die Kraftprobe, was der nahme Styrkeprøven übersetzt heißt. Am Abend gab es noch einmal Spirelli mit Tomatensauce, die Sachen wurden gepackt und wir zwängten uns für eine letzte Nacht in mein enges Zimmerchen. Natürlich nicht ganz ausgeschlafen aber durch die Anspannung munter genug, begannen wir 5:16 Uhr den Tag, mit einem ausgibigen Frühstück und radelten geradeso pünktlich zu Gepäckabgabe, Photosession und Start. Noch einmal letzte, die Nervosität abbauende, Toalettengänge wurden zurückgelegt und so langsam näherten wir uns 7:10 Uhr, unserer Startzeit zusammen mit 95 Gleichgesinnten aus der ersten Langzeitgruppe. Eine zweite sollte sich 5 Minuten nach uns auf die Strecke wagen. Es ging los, die ersten Pedaltritte lösten die Spannung und wir rollten in einem gemütlich Tempo die ersten Kilometer. Doch schon nach etwa einer Stunde setzte ein erster Regen ein, dem wir aber mit entsprechender Kleidung entgegentraten und die Reise auf den Rädern unbekümmert fortsetzten. Die 70 km nach Garli, dem ersten Verpflegungspunkt, vergingen sehr schnell und wurden mit einem etwas steileren Anstieg, an dem wir einige sich mühende Rennradler locker überholten, abgeschlossen. Da wartete auch Gunnar auf uns, der nicht die kleine Regenpause mitmachte und sich an andere Radler, beziehungs- weise hinter ein größeres Feld hängte. Zu speisen gab es Rosinenbröt- chen und Bananen. Ich stopfte so viele Bananen wie nur möglich in mich hinein und aß auch um die Rosinen in einem Brötchen drumherum. Thomas wollte die Pause so kurz wie möglich halten und begann sich wieder in Bewegung zu setzen. Auch wir folgten nur wenig später. Dann begann die nächste Etappe mit Ziel in Oppdal etwa 120 km von Trondheim entfernt. Unterwegs wurden wir wieder von einem Feld überholt an das wir uns diesmal aber dranhängten, d. h. Gunnar, Mö und ich. Thomas und Jens gingen mit etwas mehr Vernunft an die Distance und fuhren das Tempo, das ihnen die längste Kondition versprach. So kam es, daß wir in Oppdal wieder auf die beiden warteten und wärend sie sich noch die Mägen vollschlugen, hörten wir, wie sich die Manschaft "Rye" wieder zur Weiterfahrt vorbereitete. Da wollten Gunnar, Mö und ich nicht fehlen, war es doch für uns eine riesen Erleichterung einfach im Windschatten mitzuradeln. Wir steckten uns noch eine Packung Brot in den Rucksack und begleiteten das Team. Zu Anfangs legten diese ein super hohes Tempo vor, so daß wir schon fast daran zweifelten ob es sinnvoll sei da mitzufahren, aber als es wieder ein wenig bergiger zuging hatten wir klar unsere Vorteile und kamen so gemeinsam mit dem Team Rye in Hjerkinn auf dem Gipfel an. Einzig ein riesiges Zelt mit Suppe, Brot, Getränken und einem Heizlüfter stand da mitten auf dem höchsten Punkt der Strecke, 1024 m ü. d. M.. Wir mußten nicht lange auf Thomas und Jens warten, genehmigten uns die leckere Champignonsuppe und blickten auf die noch 380 bevorstehenden Kilometer. Ein kräftiger Regen setzte ein, nur kurze Zeit bevor wir starten wollten, es half alles nichts, wir mußten in die Regenklamotten und weiter. Thomas und Jens legten nun ein gutes Tempo vor und es begannen einige sich in unseren Windschatten zu legen, Radler mit Rennrädern die uns Mountainbikern doch hätten weit überlegen sein sollen, sie machten überhaupt keine Anstalten mal ein wenig etwas für's Tempo zu arbeiten. Damit hatten wir aber im Verlaufe des Abends und der Nacht noch einige Male zu kämpfen, andererseits nutzten wir ja auch hin und wieder den Windschatten anderer. So eilten wir also dem nächsten Stop in Dovreskogen entgegen, um uns da endlich mal eine warme Mahlzeit abzuholen. Vier mager gefüllte Teller Spagethi verschlang ich und so einige Scheiben Brot noch dazu. O.k., der vierte Teller hätte vielleicht nicht sein müssen, denn durch das vorgebeugte Sitzen wird die Verdauung ja auch nicht gerade gefördert, aber mein Energiebedarf war auf alle Fälle gut gedeckt. Noch immer guter Laune ging es auf zu Verpflegungsstation 5, Kvam, eine 50 km Distance bis zur Hälfte der Gesamtstrecke bei Kilometer 270. Vier bis fünf Kilometer vor dem Haltepunkt legten wir uns mal wieder auf ein zuerst vorbeiziehendes Feld, in dem wir gemütlich nach Kvam einrollten. Wieder gab es Brot und Bananen und nach einigen Diskrepanzen verständigten wir uns darauf, daß wir von nun an "die Rennradler Rennradler sein lassen" und für die restlichen 270 km zusammen bleiben. Mittlerweile ward es 20:00 Uhr und wir waren nur noch 40 km, also weniger als zwei Stunden, von Ringebu, der nächsten Verpflegungsstation und Treffpunkt mit Anett und Axel entfernt. Damit wurden die Sorgen größer, wie wir Anett treffen könnten, hatten wir doch eine Zeit von 6:00 Uhr morgens veranschlagt. Geplagt von diesen Gedanken machten wir uns wohlgenährt, ich aß diesmal weniger, wieder auf die Socken und gegen 22:00 Uhr erreichten wir Ringebu und sahen Anetts Rad vor einem Zelt auf einer Wiese direkt neben dem Servicegebäude, und die Steine purzelten nur so herunter. Die Wiedersehensfreude war riesig und so gingen wir gemeinsam ans Abendmahl, diesmal mit süßer Suppe, an die man sich aber erst durch einige Schlucke gewöhnen mußte. Noch dazu gab
In der Karte ist der Streckenverlauf rot gekennzeichnet und die Verpflegungsstationen sind mit Namen eingetragen. Die Strecke folgt in weitesten Zügen der E6, die an diesem Tag nicht zu stark befahren war. Meist waren es die Begleitfahrzeuge anderer Teilnehmer, die ich so gesehen habe.
Aus dem Höhenprofil ist erkennbar, das der höchste Punkt der Strecke bereits schon nach 160 km in Hjerkinn überwunden ist. Die angegebenen Ortsnamen entsprechen den Verpflegungsstationen.
Dem Styrkeprøven Begleitheft 2000 entnommen und modifiziert. Unser Team 4SaxonRiders besteht aus Gunnar, Jens, Mö, Thomas und mir. Es geschah mitten im Winter, daß wir uns entgültig dazu entschlossen am Styrkeprøven teilzunehmen, die Startgebür pro Teilnehmer lag noch bei 1000,- NOK pro Teilnehmer, inklusive Startlizens und eine lange Zeit für die Vorbereitung hatten wir zur Verfügung. Getrennter Orts begann so jeder mit seinem individuellen Training. Wir zählten zu den wenigen Startern, die sich mit dem Mountainbike auf die Strecke wagten und das teils mit Stollenprofil. Zu den einzelnen Teammitgliedern gibt es ganz viele Info's auf den Seiten von Thomas. Wir fuhren mit folgenden Startnummern:
Bei der Vorbereitung war jeder auf sich gestellt. Ich für meinen Teil, derzeit in der kalten und schneereichen Mitte Skandinaviens, in Tronheim, ansässig, übte mich auf Ski, und beim Basketball in der Halle wärend der Winterzeit. Mit dem späten Frühling rollte das Rad umso öfter durch den Wald und auf dem Asphalt und in der heißen Vorbereitungsphase Ende Mai bis Mitte Juni streifte ich als Ausgleichs- und Konditionstraining die Wanderstiefel über und achtete natürlich auch mal ein wenig auf die Nahrungszufuhr. An sich habe ich aber kein großartig gezieltes Training über mich ergehen lassen, sondern eher um das alljährliche Fitnesgefühl wieder zu bekommen mich sportlich betätigt, einzig die Mahlzeiten habe ich ein wenig auf das Vorhaben abgestimmt. Dank Gunnar, der fleißig die Zeiten, Kilometer und Geschwindigkeiten notierte ist es möglich in eine kleine Statistik über unseren Rennverlauf zu einzusehen. Besser gibt es das ganze aber auf Gunnars Styrkeprøvenseite direkt.
Mö 213 Gunnar 214 Anke 215 Thomas 216 Jens 229
* An allen Verpflegungsstationen gab es, außer dem spezifisch genannten, immer Bananen und verschiedene Getränke. Eine Servicestaition für das Rad sowie Sanitäre Hilfe standen auch immer zur Verfügung. In Kvam und Lillehammer waren Übernachtungsstätten eingerichtet.
Ankunft
[Uhrzeit]Abfahrt
[Uhrzeit]Fahrzeit
[h]Pausenzeit
[h]Kilometer Kilometer-
differenzØ-Tempo
[km/h]Verpflegung* abs. abs. % Start Trondheim 7:10 0 Getränke 1. Etappe Garli 70 km (70) 10:10 10:26 3:00 0:16 9 74 74 25 Rosinenbrötchen 2. Etappe Oppdal 120 km (50) 12:10 12:42 1:44 0:32 31 122 48 26 Belegte Schnitten 3. Etappe Hjerkinn 160 km (40) 14:42 15:20 2:00 0:38 19 170 48 26 Champignonsuppe/ Brot 4. Etappe Dovreskogen 220 km (60) 17:00 18:00 1:40 1:00 60 225 55 27 Pasta/ Brot 5. Etappe Kvam 270 km (50) 19:37 20:20 1:37 0:43 44 270 45 27 Brot 6. Etappe Kvitfjell/ Ringebu 310 km (40) 21:53 23:09 1:33 1:16 82 309 39 26 Blaubeersuppe/ Brot 7. Etappe Lillehammer 360 km (50) 2:04 3:09 2:55 1:05 37 368 59 26 Belegte Schnitten 8. Etappe Rudshøgda 400 km (40) 5:05 5:40 1:56 0:35 30 405 37 25 Pasta 9. Etappe Kolomoen 440 km (40) 7:50 8:24 2:10 0:34 26 441 36 25 Rosinenbrötchen 10. Etappe Minnesund 470 km (30) 10:04 10:40 1:40 0:36 36 479 38 25 Fruchtsuppe/ Belgte Schnitten 11. Etappe Kløfta 500 km (30) 12:20 12:38 1:40 0:18 18 519 40 25 Gemüsesuppe/ Brot/ Milch Ziel Oslo - Økern 540 km (40) 14:10 1:32 552 33 25 Rosinenbrötchen/ Getränke Gesamt: 31:00 23:27 7:33 31 552
Hier folgt nun, zum Abschluß ein kurzer Bericht über das was geschah.
2001 war Thomas Perizonius auf der E6 unterwegs, auf seiner Seite ist ein netter Bericht vom Styrke 2001 zu finden.Gewonnen hatte Carl Erik Pedersen (14:00:21), gleichzeitig mit zwei anderen Teammitgliedern aus dem Team Rye, dem wir ja von Oppdal nach Hjerkinn hinterherradelten. Zu bemerken seien unsere Plätze 1686 bis 1689 für die Jungs und 87 für mich unter den Frauen. Die Gesamtzeiten folgen nochmals, etwas übersichtlicher, in einer kleinen Tabelle:
In Klammern sind die jeweiligen Bruttozeiten und daraus resultierenden Plätze angegeben.
Startnummer Name Zeit Platz Altersklasse Platz in der Altersklasse 213 Stefan Möller 31:01:10 (31:01:11) 1689 (1689) M25-29 157 214 Gunnar Laudel 31:01:10 (31:01:10) 1688 (1686) M25-29 156 215 Anke Dannowski 31:01:10 (31:01:11) 87 (96) K20-24 6 216 Thomas Beutlich 31:01:09 (31:01:10) 1686 (1687) M20-24 62 229 Jens Oeser 31:01:09 (31:01:10) 1687 (1688) M20-24 63 Somit liegen also nur etwa 1770 FahrerInnen vor uns, ein Ergebnis mit dem wir sehr zu frieden sein können, denn immerhin stellten sich etwa 2400 in Trondheim an den Start.