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Trans Rockies – Etappe 2 (10.08.2010)

Elkford – Etherington Creek

Also gestern hatten wir dann tatsächlich wieder Platz 5 inne und somit auch den 5. Platz in der Gesamtwertung. Es hatte sich noch ein niederländisches Team an uns vorbei gemogelt. Der heutige Kurs brachte uns von Elkford nach Etherington, ein Campingplatz im Nirgendwo. Die ersten 40 km in Wellen leicht ansteigend, wechselte das Profil ab der zweiten Verpflegungsstation in einen steilen Anstieg über ca. 800 hm. Auf den ersten 10 km konnten wir in der Spitzengruppe gut mithalten, aber dann wurden die kleinen Anstiege länger und ich konnte dem Tempo nicht ganz folgen. Eine kleine Passage über einen verblockten Weg und eine Brücke trennte uns dann von der Gruppe. Als ich sah, dass diese gemütlich machte, dachte ich dass wir vielleicht doch nochmal hineinfahren können. Wir hatten gerade den Anschluss hergestellt, da kam der nächste Anstieg, wir waren noch nicht weit genug ins Feld gekommen und so fuhren wir dann unser eigenes Tempo. Zwischen Verpflegungspunkt 1 und 2 ging bei mir irgendwie nicht so viel.
Es ging zwar stetig bergauf und der Fahrweg bestand aus sehr klebrigem Schlamm, vielleicht hatte ich bei der Aufholjagd doch ein wenig zu viel gegeben, es war dazu ganz schön kalt, was mich auch immer an guter Beinarbeit hindert. Egal welcher Grund, ich war in einem echten Loch. Die Niederländer zogen wieder an uns vorbei, das schweizer Team konnte ich nicht ausmachen aber sie waren vermutlich das andere Mixed-Team was uns überholte. Nach der zweiten Verpflegung, nach gut 2 Rennstunden auf einem recht breiten Fahrweg, ging es dann endlich mal wieder in einen Trail. Allerdings der Kategorie 4 km/h. Viele Wurzeln und auch schon erste Steine erschwerten das Entlangrollen. Nach der ersten Flussdurchquerung des heutigen Tages ging es dann in den eigentlichen Anstieg. Schnur stracks gerade aus den Berg rauf. Das schieben war echt
anstrengend und ich musste einige Male inne halten weil es unterhalb der Waden so zog – TransWalkies – Muskelkater von den Vortagen. Da im Anstieg war ich eigentlich fast stehend k.o. . Der Weg war nicht nur steil sondern auch total zugewachsen von Gebüsch, dass immer wieder die enge Gasse verschloss. Ein mühsames Vorankommen.

Endlich einige hundert Meter höher wurde das Gelände offener und Felix packte seine Trailschiebetechnik wieder aus. Somit konnte ich wesentlich länger auf dem Bike sitzen bleiben und wir kamen vor allem wieder schneller voran. Irgendwie gab das so ein wenig einen Kick und ich hatte mich scheinbar etwas erholt und kam aus dem Loch zurück. Von nun an überholten wir wieder Teams und die anderen Fahrer blickten teils neidisch auf meinen flinken Anschieber. Es gab dann noch einige Tragepassagen auf steinigem Untergrund die mir auch mehr entgegenkamen, weil einfach andere Muskulatur bewegt wurde und ich das Rad schulterte. So ganz toll die Aussicht genossen wir dann heute nicht, es schoben sich zwischenzeitlich auch mal ein paar Wolken um den Berg, die aber als bald auch wieder wegzogen. Die Abfahrt war aber nochmal recht anstrengend und teilweise mussten wir auch durch den tiefen Schotter den steilen Hang herunterschieben. Vorsicht ist die Mutter der …

Die letzten Kilometer rollten dann leicht abfallend ins Ziel, das war auch gut so, denn es wurde mit der Verpflegung aus den Trikottaschen langsam knapp. Nach etwas mehr als 5 Stunden waren wir im Ziel. Haben schlussendlich 6 min auf die Schweizer vor uns und 10 min auf die Niederländer hinter uns verloren. Also immer noch Gesamtrang 5.

Morgen soll es dann etwas angenehmer zum Fahren zugehen. Scheinbar muss man dann nicht mehr auf den Pfaden schieben, hoffen wir mal, dass das wieder etwas mehr wie ein richtiges Mountainbikerennen wird. Obwohl es auch so recht abwechslungsreich ist und einfach genial Spaß macht.