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Trans Rockies – Etappe 3 (11.08.2010)

Etherington Creek – Anchor D Ranch

Hm, auf den Pfaden haben wir heute dann doch ein wenig geschoben, aber erst auf dem letzten Teil. Also zurück zum Anfang des Tages: Wieder durften wir uns im ersten Startblock aufstellen und taten das auch fast in erster Reihe. Das war heute auch ein wenig wichtig, weil es nach gut 1000 m in den ersten Trail ging. Danach kam auch schon prompt die erste Flussdurchquerung des Tages. Relativ unspektakulär ging es auf einer Teerstraße zum ersten Verpflegungspunkt. Die Wohnwagen, die ja auch zum neuen Übernachtungsplatz müssen, nutzten wir kurzzeitig als Windschattenspender. Nach der ersten Verpflegung ging es dann endlich so richtig los mit dem Mountainbiken. Erst ein kürzerer Anstieg in dem
uns die Niederländer und die Schweizer überholten. Einmal bin ich so richtig zusammen gezuckt, weil gut 1 m vor mir ein kleines Hörnchen, welcher Art auch immer, den Weg querte. Den Großteil dieser Wege konnte man fahren unterbrochen von kurzen steinigen Passagen. Der Weg führte auf einen Bergrücken der eine geniale Aussicht zu beiden Seiten bot. Bestimmt 100 km konnte man auf das flacher werdende Land blicken. Auf der Abfahrt schnappten wir uns die Niederländer wieder, sie kommt wohl mit dem technischen Abfahren nicht ganz so gut zurecht. Im zweiten, längeren Anstieg sahen wir sie aber bald wieder und danach fuhren auch sie uns davon. Wieder eine herrliche Aussicht vom Kamm ehe
wir uns in die nächste Abfahrt stürzten. So einige unserer Wege sind alte Profile auf denen Seismik geschossen wurde. Also Dank der Geophysik können wir uns hier überhaupt durch die Landschaft fortbewegen. Dazu kommen noch so einige Kuhpfade.
Auf einem dieser Schiebepassagen rammte ich mir dann den Lenker in die Nase. Nix kaputt gegangen aber so ein halber K.O.-Schlag und weh tat es dennoch dass ich mich erstmal vor Schmerz krümmen musste. Irgendwann kamen wir dann zur 2. Verpflegung und nichts ahnend, es waren ja nur noch 20 km bogen wir in den vermeintlich letzten Trail ein. Doch der hatte es in sich. Schlamm, 50 cm tief. Für einen halben Kilometer brauchten wir mehr als 10 min. Da haben wir ganz schön geflucht. Zwischendurch fragte ich Felix was da an meinem Rad so komische Geräusche macht, er meinte dann, dass es meine Schuhe seien – die waren voller Schlamm oder nach Flüssen voller Wasser. Nach einer Weile dachte ich aber so für mich, dass da schließlich alle durch müssen und dann war es nur noch halb so schlimm. Irgendwann war auch alles egal und jedes fahrbare Schlammloch wurde fahrend genommen. Nur aufpassen, dass kein Schaltauge beschädigt wird. Da waren einige am Streckenrand um genau so etwas zu beheben. Irgendwann hatten wir dann die letzte der unzähligen Flussdurchquerungen, wo wir uns auch nochmal kurz vom Schlamm entledigen konnten. Den Rest besorgte der warme Zielregen.

Bis auf die nicht enden wollenden Schlammsuhlen war es eine sehr schöne Etappe. Platz 5 haben wir gerade noch mit einer Minute verteidigt, aber die Niederländer rücken mehr und mehr auf. Morgen wird es dann wohl schwer den ersten Startblock zu verteidigen, obwohl uns die Etappe eigentlich liegen müsste.