Relativ kurz entschlossen ging es am vergangenen Wochenende in die Dübener Heide. Zwar war der 2er-Team MTBO schon eine Weile im Blick und irgendwann sogar ein Teampartner gefunden. Wir waren uns jedoch schon vor dem Rennen einig, die Wetterprognose abzuwarten. Als am Mittwoch ne strahlende Sonne im online-Wetter kicherte da gab es kaum noch ein Zurück und die Vorfreude stieg.

Zunächst wurde Freitag und Samstag noch das passende Bike dafür zusammengeschraubt und entsprechend auch für die Saison fit gemacht. Und ich muss sagen, die kleine Testfahrt am Samstag nachmittag erhöhte die Vorfreude noch mehr. Vielleicht hätte ich für den neuen Einfachantrieb doch lieber gleich in ein 36er Kettenblatt investieren sollen, doch nun werde ich mir das die nächsten Tage erstmal anschauen. Im Rennen zusammen mit Steffen fehlte mir kein Zahn, allerdings bewegte sich die Kette nur auf dem unteren Drittel des Ritzelpaketes auf und ab. Doch nun zum Rennen, was nach einer kurzen Planungsphase von etwa 3 min zügig startete. Nach den letzten Wochen wo ich eine Erkältung aussitzen musste hatte ich noch keine richtigen intensiven Einheiten bzw. die Beine machten immer gleich zu, wenn es mal anstrengender werden sollte. So war ich ein wenig hin und her gerissen ob ich Steffen ein Signal geben solle einen Tick rauszunehmen. Ich suchte aber erstmal den Windschatten und nach 30 min beruhigte sich das Tempo ein wenig. Was nicht heißen soll dass ich hätte vorn im Wind arbeiten können, geschweigedenn lange neben Steffen radeln wollte 🙂 .

HeideMTBO2017_Strava

Ausgangspunkt war der Zeltplatz nördlich des Bergwitzsee’s südlich von Bergwitz in der Dübener Heide in Sachsen-Anhalt. Wir starteten mit einem 20-Punkte Posten (4) und direkt nördlich an der Eisenbahn. Dann ging die Fahrt weiter zu Posten 2 mit 30 Punkten südwestlich von Radis. Dort überdachten wir kurz unsere Streckenplanung und schlugen einen Haken zu Posten 14. Auf dem Weg lag quasi noch ein 20er Posten (3). Weiter ging die Fahrt über Posten 15 (60 Punkte) zur 28 (50 Punkte). Die Routenänderung führte dazu, dass wir statt 70 Punkten durch Posten 1, derer 170 Punkte auf dem Weg zu Posten 24 mit 60 Punkten holten. Nach 1.5 Stunden erreichten wir Posten 26 (80 Punkte) in der südwestlichsten Ecke der Karte. Zum Glück hing dieser Posten wieder, denn die beiden Posten zuvor konnten wir nicht finden, wir waren uns aber sicher an der richtigen Stelle gewesen zu sein. Weiter ging es über Posten 16 (80 Punkte) und 17 (70 Punkte) bis in die südöstliche Ecke der Karte zu Posten 18 mit 100 Punkten. Hier befuhren wir kurz das Sachsenländle. So langsam machten sich die Beine bemerkbar. Nagut, wir haben ja noch 1.5 Stunden um es wieder zurück zum Zeltplatz zu schaffen. Bislang hatten wir ein fehlerfreies Rennen und immer gut aufeinander aufgepasst. Die einzigst schlechte Route erwischten wir zu Posten 19 mit seinen 60 Punkten. In Nummernreihenfolge grasten wir die Posten bis Posten 23 ab. So kamen nochmals 200 Punkte auf unser Konto. Posten 23 war wieder nicht aufzufinden. Hier suchten wir ein wenig länger, weil wir auch schon ein wenig breit waren. Steffen gab ich kurz zuvor mein vorletztes Gel und aß das letzte selbst und dann machte er auch wieder das gewohnte Tempo. Ich hatte noch immer Mühe mich mal in den Wind zu spannen oder ein längeres Stück neben ihm herzuradeln. Zum Schluss packte uns ja doch noch der Ehrgeiz, denn für den Rückweg von Posten 23 hatten wir noch geschlagene 32 min. Schnell war auch schon ein Posten gefunden, der noch reichlich Punkte bot. So sammelten wir mit Rückenwind die auf dem Rückweg liegenden Posten 13 (30 Punkte) und 9 (10 Punkte) ein. Am Abzweig zum Posten hatten wir noch 9 min Zeit und hier unterlief uns eigentlich der einzige Orientierungsfehler. Die Karte falsch gelesen und 1 min Umweg kassiert. Mit den letzten Kräften ging es zu Posten 8 in den flachen Feldern nördlich von Bergwitz und dann flux zurück zum Ziel. Mit 2:20 min Verspätung kamen wir an, allerdings bekamen wir wohl noch 3 min Zeitgutschrift für die 3 nicht gefundenen Posten. Einer hing an einer falschen Kreuzung und die anderen zwei waren einfach nicht gehängt, der Postenhänger war morgens wohl knapp dran 😉 .
Wir hatten über die gesamten 4 Stunden einen einzigen Flow halfen uns gegenseitig aus und machten kaum Fehler und so hatten wir am Ende des Tages 90 km auf dem Tacho stehen und haben ganze 1010 Punkte gesammelt. Das bedeutete nicht nur den Sieg in der Mixed-Klasse sondern sogar in der Gesamtwertung. Mit den Vorzeichen war das so nicht zu erwarten, umso größer war die Freude, vor allem aber über unsere Teamleistung 🙂 . Die Veranstalter haben wieder ein nettes Event gezaubert und die Posten, naja, das nächste Mal hängen bestimmt wieder alle.