Alle zwei Jahre wieder führt es viele MTBO-Enthusiasten nach Pilsen oder dessen Umgebung. Dieses Jahr ging es nach Plasy, etwa 20 km nördlich der Bierstadt gelegen. Qualitativ hochwertige Karten und Bahnen, teils neue Formate und eine immer wieder gute Konkurrenz lockten die Teilnehmer aus 21 Ländern an.

Ulf und ich packten Mittwoch morgens (05. Juli) das Auto und steuerten Plasy an. Direkt vom Zeltplatz aus ging es zum Start des ersten Rennens einer Mitteldistanz. Etwas zu ruhig ging ich in die erste Rennhälfte. Nachdem ich allerdings eine vor mir gestartete Frau einholte zündete ich den Turbo und machte hinten hinaus im Rennen nochmal richtig Druck. Das zahlte sich mit der ein oder anderen Zwischenzeit in der Top10 aus. Am Ende fuhr ich auf Rang 12 ein und ich wußte was ich für den tags drauf folgenden Sprint zu tun hatte.

Mit einem schnellen Start ging ich in den Sprint. Für den ersten Posten zu schnell, denn da fuhr ich rechts um einen Teich herum und verlor gleich mal 16 Sekunden. Ein grober Fehler von 1 min verhinderte eine Top10-Platzierung. Hinzu kamen aber auch noch einige wenige kleinere Fehler. Am Nachmittag gab es einen O-Staffel-Duathlon den Ulf, Mark und ich bestritten. Ulf eröffnete mit einem Orientierungslauf auf einer Karte ohne Wege. Mark fuhr mit dem Bike einen Score MTBO, also er konnte die Postenreihenfolge selbst wählen. Für mich stand nochmals eine kleine OL-Strecke auf dem Programm. Es war ein guter Spaß und wir kamen irgendwo im Mittelfeld an.

Freitag war Ruhetag für uns, so drehten wir eine kleine gemütliche Radrunde, während die meisten anderen in der Tschechischen Staffelmeisterschaft teilnahmen. Für Ulf und mich ging es hinterher allerdings noch in die Alpen, so dass wir mit unseren Kräften Haushalten wollten. Unterwegs entdeckten wir diese nette Bushaltestelle mit einigen Büchern, die die Wartezeit verkürzen sollten, bzw. war das in Prinzip ein kleiner Buchbasar.

IMG_8729e1000Samstag ging es mit der Langstrecke weiter. Ich wußte ja nun, dass ich von Anfang an Gas geben musste und so tat ich das auch. Die erste halbe Stunde hielt ich mich in der Top5 auf. Dann hatte ich 2 ungünstige Routenwahlen, die mich etwas nach hinten hieften. Fahrerisch war ich ganz gut dabei, jedoch die Routenwahlen wollten mir diesmal nicht ganz so von der Hand gehen. Einmal übersah ich einen breiten Fahrweg und ein anderes Mal erkannte ich die optimale Route gleich gar nicht. Immerhin war ich nach gut 70 min noch immer auf Rang 7. Diese Position verlor ich aber durch einen groben Orientierungsfehler. Bergauf fuhr ich an einem Abzweig vorbei. Gegen Ende schlichen sich dann ein paar Konzentrationsfehler ein. Hier hatte ich vielleicht etwas zu viel Druck aufs Pedal gegeben. Mit großem Rückstand fuhr ich so auf Platz 13 ein.

In der Gesamtwertung nach 3 Läufen gab es hinter Platz 4 eine große Lücke und in Prinzip war im Jagdstart am Sonntag von Platz 5 bis 14 alles drin. Bis dahin fehlten mir etwa 3.5 min. Der Jagdstart war ein wenig besonders, denn hier gab es 8 Posten die verbunden waren und die man in dieser Reihenfolgen anfahren musste. Zwischendurch lungerten aber noch 10 freie Posten, die man anfahren konnte wann man wollte. Hauptsache die 8 verbundenen Posten wurden in der richtigen Reihenfolge angefahren. Da 20 s hinter mir eine weitere Frau startete jagte ich erstmal los und schaute mir erst auf der langen Startgraden die Kartensituation an. Schnell konnte ich mich für eine Reihenfolge entscheiden und zog das dann auch durch. Der Vorteil meiner Fahrtstrecke war, dass ich nur einmal richtig rauf fahren musste um alle Posten zu sammeln. Von Start an lief es bei mir recht gut, keine O-Fehler und wie Tags zuvor gute Beine. Etwas gebremst wurde ich eigentlich erst, als mir mitten im Anstieg zwsichen Posten 39 und 41 ein Stock das Schaltwerk verbog. Von nun an hatte ich nur noch 2 nichtspringende Gänge. Zum Glück eine 3fach-Kurbel, somit hatte ich noch ein wenig Auswahl. Die steileren Anstiege musste ich von nun an dennoch rauf rennen. Den einzigen richtige O-Fehler machte ich just in der Schaltwerks-Situation, ich entschied mich nochmal um, die 41 vor der 42 zu holen und bog in den falschen Weg ein. Der zweiten, kleinere, Fehler des Rennens unterlief mir an einer Kreuzung, wo ich kurz stoppte. Ich hatte trotz der Schaltprobleme ein echt solides Rennen. Gegen Ende wurde es dann nochmal richtig spannend. Ich fuhr auf eine Litauerin auf und wir wechselten uns durch unterschiedliche Routenwahlen immer mal wieder in der Position ab. Ich merkte jedoch dass ich fahrerisch etwas stärker war. Am drittletzten Posten waren wir gemeinsam und ich lief so schnell es ging den Berg zurück hinauf. Gefühlt flog ich den Berg hinauf und dann ging es nur noch bergab. Ich gab maximal Gas, hatte zum Glück passende Gänge und auch rücksichtsvolle Teilnehmer anderer Klassen. So machte ich wiederum auf einer anderen Route 20 s gegenüber der Litauerin gut und fuhr auf Platz 6 ins Ziel ein. Ein für mich super Abschluss von 5 sehr sehr schönen Tagen in Tschechien. Ich freu mich schon auf 2019.

Am späten Nachmittag fuhren wir dann über Landstraßen bis nach Österreich. Somit fuhren wir auf An- und Abreise verteilt die gesamte Straße 27 durch Tschechien, macht man auch nicht alle Tage. Mal sehen wann ich zu einem Bericht vom herrlichen Ausflug in Österreich komme. Hier seht ihr noch die Karte vom Finale des 5-Tage MTBO und im Karten-Archiv gibt es weitere.

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