Gestern fand die Langstrecke bei der MTBO-WM statt. Für mich ist immer noch die Langstrecke die Königsdisziplin. Ich hatte leider kein so gut konzentriertes Rennen wie noch die Tage zuvor und so brachte mich ein 4 min Fehler um ein Diplom. Dennoch eine gute Leistung und ein Ergebnis in der Top15 in einem Rennen das wieder soooo richtig Spaß machte.

Staubig und heiß war der Tag. Dennoch ganz gute Bedingungen für mich. Ich hatte eigentlich schon vor dem Start nicht ganz den richtigen Fokus. So eine Mischung aus Konzentration, Fokus und Leichtigkeit – doch den Blick gewinnt man ja oft erst mit etwas Abstand. Vor dem Start gab es noch zwei kleine Schrecksekunden. Zum einen besprühte sich ein hier nicht genanntes Team-Mitglied mit Sonnenmilch, die sich jedoch großräumig verteilte. So war dann auch mein Rad geschützt. Leider legte sich scheinbar genug von der Milch auf meine hintere Bremsscheibe. Scheibe reinigen und Beläge wechseln dann war die Bremsleistung wieder hergestellt. Die zweite war, als ich gut 10 min vor meinem gedachten Start die Startliste anschaute und feststellte, dass ich nicht 19 sondern 12 starte. 😮 Zu spät kommen wird mit Nichtstart bestraft. Wie war mit der Konzentration und dem Fokus?

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Die Beine fühlten wieder gut und ich hatte einen guten Start ins Rennen. Zwischendurch schweiften meine Gedanken hier und da ab doch ich setzte mich mit nur kleineren Fehlern unter den besten 10 des Rennens fest. Nach gut einer Stunde Fahrtzeit lag ich auf Rang 5. Dann wendete ich erneut die Karte, wir hatten zwei Kartenwechsel, und verlor etwas die Konzentration. Schon auf dem Weg zu Posten 12 verlor ich zusätzlich zum Kartenwechsel noch fast 1 min. Doch danach unterlief mir ein richtig grober Schnitzer. Zunächst bog ich hier und da falsch ab, korrigierte das aber immer wieder schnell. Das hätte mir jedoch Alarmzeichen sein sollen, dass ich jetzt besonders aufpassen muss. Irgendwann nahm ich dann eine Kreuzung unbemerkt falsch und so kassierte ich auf dieser Verbindung nochmals 4 min, die mich dann auf Rang 16 zurück würfelten. Nach dem Fehler hatte ich einmal kurz schwere Beine, konnte diese aber wieder loswerden und bis zum Ziel machte ich durch ein wieder konzentrierteres Rennen nochmal drei Positionen gut. So war es Rang 13 am Ende des Tages.

 

Meine Route findet sich im Karten-Archiv.

 

Ich war dicht dran am Diplom und somit auch an der Weltspitze. Etwas was ich bei der Anreise so nicht erwartet hatte. Portugal scheint ein gutes Pflaster für mich. Eine so stabile WM bin ich glaube ich noch nie gefahren. Heute geht es nochmal in die Staffelentscheidung. Ich fahre die Männerstaffel an, gefolgt von Hendrik und Mark bringt sie ins Ziel. Wir tragen alle GPS für das Live-Tracking, alle Teams. Live-Ergebnisse gibt es ebenso, es kann also ab 12 Uhr dt. Zeit wieder mitgefiebert werden 🙂 .