Nach der WM ging und geht es nochmal richtig rund. Die Wochenenden sind gefüllt und lassen nur wenig Zeit zum Luft schnappen. Aber man lebt ja nur einmal und Faulenzwochenenden kommen im Herbst und Winter auch wieder zur Genüge. Somit fuhr ich endlich mal wieder beim EBM mit und am Wochenende darauf jagte ich um Punkte im dänischen MTBO-Cup.

Am Wochenende nach der WM ging es zum Erzgebirgs-Bike-Marathon wo ich mich spontan für die 100 km Strecke angemeldet hatte. Ohne spezifisches Training, aber ja doch mit etwas Langstreckenerfahrung vergangener Jahre in den Beinen, wußte ich dass es schwer werden könnte aber ich es eigentlich auch schaffen sollte. Eine schöne Neuerung bei Deutschlands ältesten MTB-Marathon (ohne Orientierung 😉 ) war die extra Startgruppe für die Frauen. Wo ich mich dankenswerter Weise auch hineinstellen durfte. Und so geschah es das erste Mal dass ich auf der ersten Runde nicht wegen einem Stau im Trail anhalten musste. Das war ein ganz anderes Fahren und machte deutlich mehr Spaß. So schlumpfte ich freudig die ersten Anstiege rauf und die Abfahrten hinab und fuhr ein gewisses Wohlfühltempo, bei dem ich aber schon außer Atem kam. Wieder, wie auch schon bei der MTBO-WM fühlten sich die Beine gut in den Anstiegen an und das Bike, wenn auch noch immer Hard-Tail machte freude zu fahren.

Etwas überraschend kam es dann für mich, dass ich Mitte der zweiten von 3 Runden plötzlich ein Zwicken in der Beinmuskulatur verspürte. Also mehr trinken und gleich noch ein Gel hinterher. Ich tauschte nun an jeder der Verpflegungsstationen, also grob alle 15 km die Trinkflasche und nahm auch mal ein Becherchen ISO-Getränk. Aber das Zwicken verschwand nicht, also reduzierte ich etwas das Tempo. Richtige Krämpfe blieben zum Glück aus, aber das Zwicken weitete sich in die Waden und die Gesäßmuskulatur aus. Da es im Sitzen auf dem Sattel am wenigsten zu spüren war blieb ich einfach sitzen in den Anstiegen. Auf der letzten Runde war ich dann echt langsam, aber ich wollte nicht riskieren vor dem Ziel abbrechen zu müssen. Mein Ziel unter die ersten 100 der 100 km-Strecke zu kommen steckte ich so also auf. Ich überholte zwar immer noch mein Umfeld langsam, aber konnte einfach nicht das gewohnt konstante Tempo gehen. Normalerweise bekomme ich keine Krämpfe beim Radfahren, schon gar nicht bei so niedrigen Temperaturen von knapp über 20° C. Vielleicht war mein Wasserhaushalt nicht ganz in Ordnung oder das Anfangstempo in meinem Trainingszustand doch etwas zu hoch gewählt.

Sagen wir mal so, ich habe die 100 km überlebt und am Ende mit Platz 96 sogar doch noch die Steuersatzkappe für die besten 100 eingefahren. Bei den Frauen endete ich auf Rang 6 und in der AK auf Rang 3. Gerade so noch unter 6 Stunden, für das gute Wetter eine nicht so gute Zeit. Es machte aber dennoch von Anfang bis Ende Spaß und die Zeit verflog nur so. Nun freue ich mich auf die Weihnachtszeit und die Beschaulichen Stunden vor der neuen Pyramide 🙂 .

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Der Dänische MTBO-Cup ist schnell erzählt. Zusammen mit Martin ging es nach Birkeröd wo ein Sprint auf uns wartete. Hier war ich vom Kopf und Körper etwas träge und fuhr einen 4. Platz ein. Meine Aufzeichnungen vom Tacho und die Kartenauswertung zeigten mir klar was ich am nächsten Tag ändern musste. Abends schlugen wir unsere Zelte auf dem Roskilder Camping-Platz auf. Wir hatten einen schönen Blick auf den Fjord und stellten den Grill auf um genug Energie für die Langstrecke am Samstag zu sammeln.

Diese lief dann auch deutlich besser an. Gute Routen und Beine brachten mich schnell in die Führungsposition und zur Rennmitte hatte ich dann auch die Favoritin eingeholt, die zwei Minuten vor mir startete. Ich konnte mich auf einer besseren Route von ihr absetzen und holte gut 1 min zusätzlich heraus. Doch dann kam ein kleiner Knick im Rennen. Irgendwie nahm ich von nun an schlechtere Routen und es fehlte etwas die Kraft. So dass sie mich wieder ein- und durch einen Fehler auf einer schlechteren Route überholte. Noch hatte ich die zwei Minuten Vorsprung. Angestachelt den Sieg nicht noch aus den Händen zu geben, fuhr ich nochmal alles raus und kam wieder ein paar Sekunden näher. Doch siehe da, wo war denn mein SI-Chip an Posten 19? Zum Glück erinnerte ich mich, dass an den Posten Lochzangen sind und stempelte in die Karte. Als Zeitmessung diente mein Tacho. Im Ziel erzählte ich von der Misere und sie schrieben meine Zeit von der GPS-Uhr auf. Ein Nachwuchsfahrer fand meinen Chip mit den 18 ersten Posten und so schrieben sie mir Ziel meine Zeit gut. Endlich wieder ein Sieg im Dänischen Cup.

Am Sonntag hatte ich einen gute Start, verspielte mich etwas auf dem Weg zur zwei und baute noch einen Fehler ein. Das „Verspielte“ hatte wohl seine Gründe, denn obwohl mir mein Rennen gar nicht langsam vor kam hatte ich gründlich Rückstand. Die Rennauswertung zeigte aber, dass ich schlichtweg zu wenig auf die Pedale gedrückt hatte. Was auch daran lag, dass die Orientierung knifflig war, aber vielleicht irgendwie auch die letzte Anspannung im Körper fehlte. Können ja auch nicht alle Rennen am Limit sein. Somit sprang noch ein 3. Platz raus. Martin fuhr nach vergessenem Posten am Freitag und Plattfuss am Samstag sein Rennen auch zufriedenstellend nach Hause.

Karten gibt es demnächst wieder in meinem Karten-Archiv.

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