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Trans Rockies – Etappe 4 (12.08.2010)

Anchor D Ranch – Little Elbow

Am Start der Etappe 5 waren meine Beine wohl noch nicht ganz wach. Halb 7 aufstehen, dann frühstücken, dem Rad den letzt Schliff geben, in Schale für das Rennen werfen und die Trikottaschen mit Futter voll stopfen, das ist der morgendliche Zeitplan den wir immer so durchstreifen. Um 9 geht es dann auf die Strecke. Aber heute morgen, als der Startschuss fiel, da kam keine Energie in den Pedalen an. Die anderen rauschten förmlich an mir vorbei, Felix drehte sich schon ganz nervös um wo ich bleibe. Im direkt folgenden steilsten Anstieg des Tages fanden sie sich aber langsam und es konnte losgehen. Ein kleiner feiner Regen sorgte dafür dass auch heute die Wege wieder ein wenig schlammig und rutschig waren. Mein Rad fühlte sich an wie ein Hardtail, hatte wohl zu viel Luft in Reifen und Dämpfer – aber alles funktioniert echt fantastisch gut, selbst unter den widrigsten Schlammbedingungen, wirklich erstaunlich.

Von der Anchor D Ranch führten uns wieder haupsächlich schmale Pfade durch Wälder und über Kuhweiden nach Little Elbow. In der Gesamtwertung hatten wir uns noch auf Rang 5 gehalten und somit wieder den ersten Startblock. Auf den ersten Wurzelwegen behielten wir zu den Schweizern und den Niederländern immer wieder Sichtkontakt, weil sie mit dem Geländetyp nicht so gut zurecht kamen. Auf einem kleinen Schotterstraßenabschnitt überholten wir das schweizer Team recht zügig und lagen von nun an wieder auf Rang 5 im Rennen. Dieser kurze Straßenabschnitt war die einzige Unterbrechung der sehr schönen Streckenführung. Selbst die Sonne guckte oben am Pass etwas raus ehe das nächste Donnergrollen zu hören war. Felix meinte nur er wolle vor dem nächsten Regen im Ziel sein, also nahmen wir auf den letzten 10 km die Beine in die Hand und stürzten uns in die letzte berauschende Abfahrt des Tages. Noch eine Flussdurchquerung, so schafften es dann auch vor dem großen Regen ins Ziel und verfolgten das Wettergeschehen vom warmen Wohnmobil aus – gut dass wir das haben – Neuschnee auf den höheren Bergen und 2 h ungemütlicher Regen. So wurde es am Abend etwas später bevor alles getan war – Radpflege und Wäsche entschlammen. Abends in den Bildern des Tages sahen wir dass es nach uns sogar in der letzten schönen Abfahrt gehagelt hatte. Es war also nicht all zu warm weder da oben auf den Bergen noch auf unserem Campingplatz.

In der Gesamtwertung waren wir trotz Tagesplatz 5 auf Rang 6 abgerutscht. Den Schweizern hatten wir ordentlich Zeit abgenommen, sie liegen nun nur noch 3 min vor uns und die Niederländer hatten heute 6 min raus geholt und rangieren somit 5 min vor uns auf Platz 4.

Hagel - schön dass wir im Wohnmobil mit Heizung saßen.