Vergangenes Wochenende ging es noch einmal nach Dänemark zum MTBO. In der Woche zuvor hatten wir noch Falt-Luft-Kajaks bestellt und so mit war ein volles Tagesprogramm vorgeplant. Wir blicken auf ein herrliches Wochenende mit Hochs und Tiefs in der Orientierung und schönen Erlebnissen zu Wasser.

Die letzten Wochen war ich viel unterwegs, so dass ich gar nicht zum Berichten kam. MTBO-Camp in Alleröd in Dänemark, World Ranking Event mit Sprint, Staffel und Mittelstrecke in Karlovy Vary Tschechien und nun Kolding. Somit war ich eigentlich recht gut in der Orientierung stabil und gewöhnt. Umso ungewöhnlicher die Fehler, die ich beim Sprint am Freitag Abend anstellte. Mein Kopf muss wo ganz anders gewesen sein, dennoch reichte es knapp zum Sieg 🙂 . Allerdings fuhren die beiden derzeit stärksten Däninnen in der H21 und ich konnte so spontan dann nichtmehr wechseln. Im Vergleich zur H40 mit der selben Strecke konnte ich mich mit 1 s vor den besten Fahrer setzen.

20180609_080043e1000Abends bauten wir unsere Kajaks auf, was schon deutlich schneller ging als beim ersten Aufbauversuch im Trockenen zu Hause. Kaum im Wasser hörten wir es schnaufen. Wenig später erspähten wir die Schweinswale. Nur eine kurze Strecke führte uns im Sonnenuntergang an die unserem Zeltplatz gegenüberliegende Küste der Insel Faenö.

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Auf der Langstrecke am folgenden Tag, ausgeführt als Massenstart hatte ich mir vorgenommen einen sauberen und zurückhaltenden Start zu fahren. Doch dieser plan zerfiel förmlich am ersten Posten. Der wollte sich nicht gleich finden lassen. Ich führte die Meute bestehend aus D21, H40 und H50 einen Weg zu zeitig in eine Waldschonung, 10 m dahinter wäre der Weg mit dem Posten gewesen. Nach kurzer Suche fanden die ersten schließlich den Posten und ich wollte wieder zurück zu Posten zwei. An der nächsten Kreuzung schlug ich dann die falsche Richtung ein und nach kurzer Zeit stand ich verloren im Wald da. Gut 2 min brauchte ich um mich zurück zu finden und das Feld war entschwunden. Etwas enttäuscht fuhr ich die nächsten Posten an, das Rennen schien ja quasi schon vorbei. Aber ich wollte dennoch noch versuchen ein paar Fahrer aufzufahren und den Abstand zu Anna nicht zu groß werden zu lassen.

20180609_182348Auf dem Weg zu Posten 8 verließ ich endgültig das mir ungeliebte Schneisen-Gebiet um Posten 1, den wir auch noch als Posten 4 und 7 hatten. Am Anfang hatten wir zwei kleine Schlaufen zu fahren, das macht man gern um das Feld im Massenstart etwas zu spliten, so dass nicht alle im Pulk durch den Wald fahren und nur wenige orientieren müssen. Und dann tauchte da plötzlich ein grünes Trikot in der Ferne auf, auf dem Weg zu Posten 9. Hin zur 10 sah ich das Trikot wieder und als ich mich dann langsam heran saugte sah ich dass es wirklich Anna war, die bis dahin führende D21. Direkt an Posten 10 überholte ich sie auch schnell in ihrem Rücken, während sie die A3-Karte faltete. Von da an war wieder richtig Schwung im Rennen und ich machte auch über die H40/H50 Platz um Platz gut. Ein wenig spielte ich noch auf den Trails gegen Ende des Rennens, wählte auch mal eine ungünstigere Route für den schönere Weg. Auf den letzten 5 Posten fuhr ich an den Sieger der H40 heran. Das wußte ich natürlich im Rennen nicht, auch nicht dass ich Platz 1 und 2 der H50 gut 1 min vor mir hatte. So jagte ich den H40er und setzte mich in einer Innenkurve zum letzten Posten vor ihn, so dass ich für die Zielsprint-Geraden eine gute Position hatte. Da wir relativ viele gemeinsame Posten-Verbindungen mit der H21 hatten konnte ich mich auch mit den beiden anderen Damen vergleichen. Eine hatte die Nase deutlich vorn, mit der anderen war ich gleich auf.

Am Abend ging es an die Inselumrundung von 11 km. Wir sahen wieder einige Tümmler und paddelten im herrlichen Licht mit der ein oder anderen kleinen Welle. Die Boote liegen echt gut im Wasser und sind recht flott. Einzig die Motorboote störten ein wenig die Idylle.

20180609_201630e1000Am Sonntag stand dann noch eine Mittelstrecke auf dem Programm. Hier hatte ich gute Beine und vor allem einen guten Kopf. Drei kleinere Fehler unterliefen mir dann zwar doch, aber das belief sich insgesamt auf vielleicht 1.5 min. Mit gut einer Minute Vorsprung konnte ich die Damenkonkurrenz gewinnen und war zeitgleich mit dem H40-Sieger. In der Gesamtwertung des Wochenendes konnte ich dann sogar nochmal fast 6 min auf Anna gut machen.

20180611_191022e600Nun geht es die nächsten Tage nach Irland auf Radtour. Meine dritte Tour, diesmal aber ohne Zelt, dafür mit minimalem Gepäck. Ich bin gespannt was die nächsten Tage wettertechnisch und an Erlebnissen bringen und freu mich schon auf die Zeit „Out of Office“.