Zwischen Magdeburg und Wolfsburg liegt die Gemeinde Calvörde und diese war Austragungsort für den 4. Bundesranglistenlauf im MTBO. Diesmal für mich nicht ganz so weit zu fahren, dafür verdoppelte ich fast die angepeilte Siegzeit.

Einen Großteil der Strecke legte ich auf Landstraßen zurück und konnte so ein wenig die Landschaft geniesen und die ein oder andere Ecke aus meiner früheren Ferienzeit wiederentdecken. Calvörde ist eine kleine Gemeinde zwischen dem Flechtinger Höhenzug und dem Drömling. Und es gibt eine große Verbindung zu Kiel. Der Nord-Ostsee-Kanal-Brückenbauer Voß war in Calvörde geboren.

Auf das Rennen freute ich mich irgendwie und ich fühlte mich gut und frisch, der Weltcup vom Wochenende davor war gut weggesteckt. Ich hatte mich wieder für die Männer-Strecke gemeldet, denn die Nationalen Läufe wollte ich dieses Jahr nutzen um für die internationalen noch richtig was rauszuholen. Doch scheinbar hatte ich dieses Wochenende eine echte Pechsträne. Schon am Freitag auf einer kurzen Rennradrunde ereilte mich ein Plattfuß, der erste des Jahres, und ich schaffte es gerad noch so im Trockenen nach Hause. Und als ich dann nach dem Aufwärmen am Start den richtigen Gang einlegen wollte ging plötzlich mein Schalthebel nicht mehr. Das Schaltwerk saß auf dem leichtesten Gang fest. Bald sah ich, dass der Bowdenzug des Schaltkabels am Schalthebel rausgesprungen war, ich schöpfte neue Hoffnung den Fehler noch beheben zu können und es ging nun mittlerweile los. Nach einer Weile konnte ich das Schaltwerk aus der Stellung lösen, dafür sprangen nun aber die kleinen Gänge bei jedem noch so kleinen Huckel munter hin und her. Nun erkannte ich des Übels Ursache, die Spannfeder im Schaltwerk war gebrochen und ein hartes Treten ging wenn überhaupt nur auf den wenigen ebenen Waldautobahnen. Ich fand mich damit ab und wollte dennoch die Strecke so schnell es ging abfahren. Ab der Hälfte versagte dann aber noch meine Hinterradbremse. Gelbe Pflanzenteile in den Schlitzen der Bremsscheibe verrieten mir, dass ich mir wohl was eingefahren hatte und der Saft der Blüte mir womöglich die Bremsbeläge verschmierte. Da die Scheibe nun auch permanent schliff wollte ich sie wegen der Hitze nicht anfassen sondern fuhr einfach so weiter, wohl wissend, dass ich nun nur noch mit der Vorderradbremse arbeiten konnte. Es war aber relativ flach und somit kein so wirkliches Problem. Zu den technischen Problemen kam dann auch noch die leider nicht ganz so genaue Karte. Es war doch einiges an Interprätationsvermögen gefragt um halbwegs fehlerfrei durch die Bahn zu kommen und bei mir gesellten sich daher noch Konzentrationsfehler hinzu, weil meine Gedanken irgendwie ständig zwischen Rad und Veranstalter hin und her pendelten. Witziger Weise machte es die ganze Strecke Spaß und somit war ich natürlich verärgert, dass mir die Technik einen Strich durch die Rechnung machte, aber irgendwie war ich auch glücklich, dass das erst beim ersten Radeinsatz nach dem Weltcup passierte.