Heute morgen verlängerte ich kurzer Hand den Zeltplatz und packte meine Sachen um auf den Berg zu wandern. Ich nahm einfach etwas zu Essen sowie paar extra Klamotten und schnürte meine Turnschuh etwas fester als für den alltagsgebrauch.

 

Das Wetter sah ganz gut aus. Zum Frühstück sah ich den Gipfel und es gab nur ein dünnes Wolkenband welches sich in halber Höhe um den Taranaki Berg schlang. Kurz noch Wasser eingekauft und halb 10 war ich schon im Aufstieg. Ca. 1500 hm ging es über 6.5 km bergauf. Zunächst auf einem etwas breiteren Fahrweg der zu einem Funkmast führte. Eine Hütte auch zum Übernachten stand relativ dicht daneben. Gestartet war ich auf 950 m über dem Meer. Und es war ganz schön warm und extreme Luftfeuchte. Ich nehme mal an, dass hier fast die 100% erreicht wurden. Die Hütte befand sich bereits bei 1500 hm. Danach wurde der Weg schmaler und führte auch mal über Holztreppen weiter nach oben. Gefühlt machte ich mit jedem Meter auch einen Höhenmeter. Gut 300 hm verliefen auf einem Schotterhang, schwierig zu laufen und vor allem hatte ich Respekt vor dem Rückweg. Die letzten Meter galt es über Felsen zu klettern, nicht minder steil, aber deutlich angenehmer. Der Puls wurde hier allerdings auch ordentlich in die Höhe getrieben. Unterwegs überholte ich noch eine 5-Mann-Gruppe mit einem Guide, der zu meiner Beruhigung wie ich auch nur in Turnschuhen unterwegs war. Direkt unter dem Gipfel kamen mir zwei Jungs entgegen, die mir zeigten welches der Gipfel ist. Ich glaub ohne dieses Wissen wäre ich zur falschen Spitze gelaufen, denn die Stangen, die den Weg wiesen habe ich nicht immer ganz verfolgen können. Nach etwas umherirren im Sattel zum Gipfel waren es aber nur noch gut 10 min um oben von völliger Windstille überrascht zu werden. Die Wolken hatten sich bis zu meinem Start am North Egmont Visitor-Centre bereits zusammen gezogen gehabt. Die leise Hoffnung schwebte mit, dass ich oben dennoch ein paar Sonnenstrahlen erhaschen könnte. Und so war es dann auch, in kurzer Hose konnte ich das Mittagsbrot genießen. Jogurth ist übrigens keine Empfehlung wenn man so große Höhenunterschiede hat. Wie machen die das eigentlich in hoch gelegenen Städten? Mich sprang mein Jogurth jedenfalls fast an, als ich ihn öffnen wollte, weil der Deckel so aufgepläht war. Es war herrlich ruhig da oben, ja bis die Gruppe es dann auch schaffte. Ich packte meinen Mittagstisch zusammen und trat den Abstieg an.

 

Der erste Teil auf den Mount Taranaki ist FahrwegExtrem hohe Luftfeuchtigkeit in den warmen Wolken.Der Fahrweg führt bis zum Funkmast

Der Weg wird schmaler und netter.Im steilen Schotterhang markieren Stangen den Weg. Wie man von Stange zu Stange gelangt kann man sich selber aussuchen.Auch die Vegetation sucht sich ihren Weg.

 

Ich tauchte wieder in die Wolkendecke ein und nach etwa 200 hm fing es dann sogar an zu regnen und sollte leider bis zum Visitor-Center auch nicht mehr aufhören. Das Geröllfeld war leichter überwunden als gedacht, da der feine Schotter so tief war. Eigentlich fehlten nur die Skistöcke. Ich wählte ab der Hütte trotz des Regens einen etwas anderen Weg, der sich schmaler mit kleinem Umweg am Hang entlang schlängelte. Relativ schnell wurde aus der kargen Landschaft wieder ein belebter grüner Wald mit allerhand Vögeln. Am Wegesrand standen immer kleine Fallen, die ich zunächst für Sitzgelegenheiten hielt, nach genauerem Hinschauen befand sich darin aber ein Ei und es waren einfach nur Marderfallen oder sowas in der Art. Die Beine wurden immer weicher und so langsam war eigentlich auch alles nass was nass sein konnte, inklusive dem Innenleben meines Rucksackes. Das wiederrum war nicht so erfreulich, weil sich darin auch mein keine 3 Wochen alter Laptop befand. Er hat nun etwas gröbere Gebrauchsspuren davon getragen, da Plastiktüten nicht mehr das sind, was sie früher mal waren – schnüffs – aber er läuft weiterhin reibungslos.

Top of Mount Taranaki :) Auf dem Gipfel, die Sonne kommt raus.Top of Mount Taranaki

Anke on Top of Mount Taranaki :) Anke on Top of Mount Taranaki :)Anke on Top of Mount Taranaki :)

Der Abend verging recht schnell mit dem Trocken legen der Sachen und Füße hochlegen. Mal sehen ob ich mich morgen noch bewegen kann. Die tolle Tour umfasste 13.5 km mit 1500 hm in 5:45 h mit 40 min Gipfelpause. Morgen geht es dann wieder gen Süden, schließlich legt das Schiff am Wochenende ab.

Wegarbeiten - das Material wurde vermutlich mit dem Helikopter angeliefert.Abstieg von der Lodge beim Funkmast zum Visitor-Center.Abstieg von der Lodge beim Funkmast zum Visitor-Center.

Marderfalle mit Ei im Egmont-Nationalpark. Trockenlegen der Klamotten - während der Fahrt Heizung auf volle Stärke, bis die Ohren glühen.Leichte Gebrauchsspuren? - Sand und Kabelbinder haben im Rucksack erst die Tüte, dann den Laptop zerschrammt :( .