In Dänemark gab es einen gut klingenden Marathon, das Wetter versprach ebenso sonnig zu sein und so fuhren wir nach Faaborg um die 78 km Runde in Angriff zu nehmen. Erfolgreich und weit schneller als erwartet konnten wir wieder heimkehren, auch wenn ich zwischendurch manchmal zweifelte ins Ziel zu finden.

 

Der Start war erst 11 Uhr und so waren wir nach gemütlicher Anreise schon weit vor dem Start bereit für das Rennen. Wir wußten nicht so recht was uns erwarten wird, da der Marathon neu ist. Die Strecke wurde im Vorfeld nicht verraten und es gab schon einige Diskussion über zu hohe Startgebühren. Na und wer die dänischen Trails kennt, der weiß dass man da viel Zeit für wenige Kilometer brauchen kann. Wer nicht und gerne mountainbiked, der sollte sich diese mal zu Gemüte führen, es gibt herrliche Ecken mit ausgeschilderten extra angelegten Mountainbikestrecken.

 

Mit Startnummer 2 ging es zunächst relativ wild und flott los mit einem kleinen Stau nach einer Straßenquerung. Und dann tauchten wir auch schon in die ersten Pfade und Höhenmeter ein. Abwechslungsreich aber auf relativ schnelle Wegen wurden so die ersten 10 km absolviert und dann folgten gut 20 min Mono-Pfad. Leider hatte ich vor mir einen relativ langsamen Fahrer und als ich den passieren konnte, wurde ich direkt von einem hinter mir fahrenden überholt, der leider auch nicht deutlich schneller fuhr. So verlohr ich in der Passage relativ viel Zeit und die auf Position 2 liegende Frau kam wieder zu mir auf. Und im Abstand von gut 20 m sollte sie die nächste Stunde hinter mir herfahren, unabhängig davon wie ich mein Tempo gestaltete und ohne Führungsarbeit zu übernehmen. Zwischenzeitlich hatte ich einen echten Hänger, ich kam wohl durch den Stau im Single-Trail und meinen „Schatten“ ein wenig aus dem Rythmus. An der Verpflegung füllte ich meine Flasche auf, während die andere Frau vorbei sauste. Für mich war das recht gut, weil ich so einfach wieder für mich fahren konnte und meinen Rythmus zurück fand. Außerdem trank ich etwas mehr als in den ersten 1 1/2 h und aß ganz gut. So öffneten sich zu Beginn der zweiten Schlaufe (1 Runde hatte 38 km) die Beine wieder und ich begann schneller als meine Umgebung zu fahren. Und nach etwa 5 km holte ich die führende Frau in der Bergwertung wieder ein. Ein Streckenposten hatte genau im Überholmomen ein lustiges Kommentar: „Du bist erste im Feld, ah und die zweite“. Danach konnte ich mich im Anstieg direkt absetzen und dann ging es auch schon wieder in die 20 min Trail-Passage, wo ich diesmal freie Fahrt hatte. Zur Hälfte dieses Abschnittes hatte ich schon fast 1 min herausgeholt. Und dann gab ich einfach weiter Gas. Ich musste auf alle Fälle meine Trinkflasche gut 12 km vor dem Ziel nochmal auffüllen, wofür ich vermutlich 1 min Vorsprung brauchte. Die Beine liefen gut, aber gut 5 km vor dem Wasserstand hatte ich durst und die Flasche war leer. Ich schleppte mich noch hin, füllte auf und konnte keine weitere Frau entdecken.Selbst als ich von einem 1-minütigen Abstecher in einen falschen Weg zurückkam war keine andere Frau zu sehen, so fuhr ich das dann nach Hause. Ich hatte sogar noch 12 min zum zweiten Platz rausgeholt. Zufrieden rollte ich über die Ziellinie. Ich war aber auch froh, dass ich mich zurück gefunden hatte. Die Ausschilderung ließ nämlich teilweise zu wünschen übrig und selbst im letzten Kilometer vor dem Ziel verlor ich nochmal 30 s weil ich einen Abzweig verpasste. Ich konnte aber zufrieden auf zwei fast konstante Runden zurück blicken auf einer doch recht schönen Strecke und darf nun in einem dänischen Fahrradladen kräftig einkaufen gehen. Felix hatte auch ein recht gutes Rennen und belegte Platz 14 über alle. Die Runde bestand nicht nur aus langsamen kurvigen Trails sondern auch vielen schnellen Wegen und bot mit 800 hm pro Runde ein gutes Training. Kanada kann also kommen.