Letztes Wochenende ging es nach Berlin, genauer gesagt in den Südosten von Berlin nach Wernsdorf an die Wernsdorfer Schleuse. Das Finale der Bundesrangliste und die Deutschen Meisterschaften 2015 wurden gefahren. Der Herbst zeigte sich nochmal von seiner schönsten Seite in den Sanddünen am Oder-Spree-Kanal.

 

Ich brauchte noch ein paar Punkte in diesem letzten Lauf um auch dieses Jahr die Rangliste für mich entscheiden zu können. Und zur DM reiste ich als Favoritin an, aber muss ja doch immer erstmal alle Punkte richtig anfahren und ohne großen Defekt durchkommen. Diesmal handelte ich mir eine kleine Erkältung ein wo ich noch nicht wußte ob ich überhaupt richtig starten kann. Geschwächt ging es also in die Mitteldistanz vom Samstag und ich tat nur das nötigste um mir die notwendigen Punkte zu sichern. Mein Start war fliegend, weil ich etwas spät zum Wettkampf fuhr, aber mit meinem Startpiep hatte ich auch die Karte in der Hand. Es lief ganz gut, ich kam fast fehlerfrei durch das Rennen, war aber auf einigen Routenverbindungen sehr unentschlossen. Das lag wohl am mangelnden Rennstress. Das Rennen war durch einige Routenwahlentscheidungen geprägt und ließ so keine lange Weile aufkommen, auch wenn der Wald selbst durch sein strukturiertes Wegenetz eher einfach gestrickt war.

Am Sonntag spürte ich die Beine vom Vortag ein wenig, aber ich fühlte mich wieder fit und ging so voll energisch ins Rennen. Auch hier hielt ich mir die Startvorphase spannend, wenige Meter vor dem Start stellte ich nämlich fest, dass ich absolut kein Öl auf der Kette hatte und außerdem war es doch wärmer als gedacht, also fuhr ich die 4 km zurück, Öl drauf, Langarm-Trikot aus und wieder hin. 12 km aufgewärmt, dann zog ich los und fand gut ins Rennen. Gefahren wurde wie am Vortag mit SI-Air, also ein berührungsloses Stempeln der Posten. Dadurch muss man nichtmehr mit einem USB-ähnlichen Stick ein kleines Loch treffen. Man kann sogar mit etwas Geschwindigkeit am Posten vorbei und somit entfällt das Anhalten am Posten und die Möglichkeit auf die Karte zu blicken. Bis zu Posten 9 lief es bis auf einen Weg-Paralellfehler ganz gut, dann kam etwas Unsicherheit in die Kartenarbeit. Ich kam meinem Fahrtempo nicht ganz hinterher. Ich reagierte ganz gut darauf aber auf dem Weg zu Posten 15 merkte ich dass ich langsam aus dem Rennen raus war. Ich war sehr unkonzentriert und das Radeln ging nicht mehr so leichtfüßig. Am Kanal Richtung Posten 19 gab es also Energie in Form von Gel. Doch dann unterlief mir ein Kartenlesefehler, der viel Zeit kostete. Davon erholte ich mich zwar nochmal aber gegen Ende ließ ich dann sehr sehr viel Zeit in einem recht offenen Gebiet mit nur lockerem Baumbewuchs liegen, wo die Wege/Pfade nur schwer erkennbar waren. Dort wählte ich die jeweils schwereren Routen und war wohl auch im Karte lesen unkonzentriert. Leider gab es bislang noch keine Zwischenzeiten aber gefühlt waren das 5-6 min allein dort. Ich schlich mich noch ins Ziel konnte aber dennoch mit gutem Vorsprung den DM-Titel verteidigen.

 

Nun heißt es Füße hochlegen und den Herbst genießen. Ich werde wohl die Laufschuhe rausholen und wenn das Wetter gut ist und die Laune danach steht, dann geht es vielleicht noch zum Harz-MTBO über 5 h.

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