Diesmal führte mich der MTBO-Weltcup nach Schweden. Ins mir schon bekannte Ahus. Hier fahren schon verdächtig viele Absolut-LKW umher, aber wir laben uns hier natürlich nur am Leitungswasser. Die heutige Mittelstrecke war ein cooles und schweres Rennen bei dem es immer das richtige Tempo zwischen Bodenwellen reiten und dem richtigen Weg finden zu wählen galt.

Schon gestern reisten wir zu dritt an und konnten so noch das Model-Event bestreiten. Unser Zeltplatz befindet sich direkt auf der Trainingskarte und in Strandnähe. Das Wetter ist auch passend sonnig, die Randbedingungen, bis auf eine laute und dadurch kurze letzte Nacht, sind also ganz gut. Auch wenn so richtige Ruhe kurz nach halb 4 einkehrte war ich heute nicht von Müdigkeit geplagt und somit voll startklar zum ersten Rennen, einer Mitteldistanz.

Vor 4 Jahren fuhr ich bereits schon einmal auf dieser Karte, konnte mich aber bis auf zwei kleine Passagen absolut nicht daran erinnern, das hätte bei dem Wegegewirr wohl auch nicht geholfen. Der Bahnleger hatte eine der anspruchsvollsten Strecken die ich in letzter Zeit gefahren bin gelegt. Und das bereitete schon im Rennen unglaublich viel Spaß. Das Waldgebiet war durchzogen von kleinen Hügeln und langgezogen steilen Höhenrücken. Die zahlreichen Wege querten diese oder verliefen leicht schlängelig und mit kleinen Bodenwellen parallel dazu. Ständig kreuzten sich Weg, liefen zusammen oder gabelten sich. Ein herrlicher Spielplatz für MTBO und auch zum Mountainbiken. Volle Konzentration über die gesamte Renndistanz war gefragt, nicht nur für das Finden im Wald sondern auch um die richtigen Posten anzusteuern.

Karte der Mittelstrecke (WC in Schweden 2014) - ein echtes Weggewirr aber auch die Bahn kreuzt sich mehrfach.

Karte der Mittelstrecke (WC in Schweden 2014) – ein echtes Weggewirr aber auch die Bahn kreuzt sich mehrfach.

Am Start wählte ich zunächst aus Sicherheit eine etwas längere Route über eine Straße, traute mich dann aber an meinem Wegabzweiger nicht in den Weg zu biegen, weil da quer ein Flatterband gespannt war. Ich verstand erst einige Meter später, dass es mich nur vor dem Wettkampf davon abhalten sollte in das Wettkampfgebiet zu gehen und die Spaziergänger über das Renngeschehen informieren sollte. Somit habe ich also auf der ohnhin längeren Route gleich auch noch einen ordentlichen Fehler hingelegt. Zumal in der Rennanalyse hinterher ich auch erkannte, dass die direkte Route gar nicht so kompliziert aussah. Hier und da unterliefen mir zu Beginn noch einige gröbere Fehler, so dass ich an Posten 5 schon 5 1/2 min Rückstand hatte. Ganz schön viel und schon längst war ich ungesehen von der nach mir gestarteten überholt. Unterwegs kam die Sicherheit im Gelände mehr und mehr zurück und ich konnte mich einige Platzierungen nach vorn arbeiten. Nach dem Kartenwechsel gabelte mich eine Tschechin auf und wir bestritten eine Weile gemeinsam die Strecke, wechselten immer mal in der Führung ab, jenachdem wer sich schneller für einen Weg entschied. Erst gegen Ende hängte ich sie wieder ab ohne aber noch wirklich Platzierungen gut zu machen. Dazu waren dann die Abstände nach vorn zu riesig. Am Ende sprang für mich Platz 25 heraus, damit bin ich natürlich vor allem wegen dem hohen Zeitrückstand nicht so richtig zufrieden. Mal sehen wie es morgen im Sprint läuft. Ich muss wohl ein wenig agressiver fahren, wenn ich weiß wo ich lang muss und an den Schlüsselstellen noch etwas mehr das Tempo herausnehmen. Ich bin gespannt und freue mich auf das morgige Sprintrennen in Kristianstad.