Flop und Top können manchmal ganz eng beieinander liegen. So auch diesmal bei mir. Am Freitag Abend fand der Sprint bei Fredericia statt und am Samstag ging es über eine kraftraubende Langstrecke nördlich von Oksböl um weitere Punkte.

In den Feierabend ging es mit 1 cm großen Hagelkörnern. Draußen sah es teilweise weiß und wie Waschküche aus. Ich stellte mich mental auf ein weiteres Regenrennen ein und fuhr gen Norden. Die Fahrt ging schnell vorrüber, allerdings verpasste ich wegen Träumerei die eigentliche Abfahrt und musste so gleich zweimal über die Lillebelt Brücke. Zum Start hatte ich mich dann rechtzeitig so gegen halb 7 eingefunden, das Wetter klarte nun auch auf. Die Dänen probierten eine neue Startprozedur aus, was bedeutete dass man die Karte erst mit dem scharfen Start bekam. So wie es beim Sprint zwischenzeitlich schon üblich war. Eventuell wird das auch in das internationale Reglement aufgenommen. Ich setzte mich schon vor dem Start damit auseinander und wußte was mich erwarten würde. Die Karte schnell auf den Kartenhalter und los zum ersten Posten. Eine Kreuzung bevor ich den erreicht hatte, wunderte ich mich, warum da eigentlich zwei Striche in ganz andere Richtungen abgehen. Ich war also dabei einen falschen Posten anzufahren. Dieser Fehler kostete schon gleich eine Minute. Danach konnte ich aber schnell ins Rennen finden und hatte einige Zwischenbestzeiten. Bis ins Ziel arbeitet ich so den Fehler raus und konnte noch 40 s Vorsprung einfahren. Im Ziel beim Auslesen hieß es dann: „Du mangler en poste!“ . Ups, schnell den Zwischenzeitenzettel kontrolliert und siehe da ich habe einen falschen Posten aufgesucht, der nur einen Weg davor hing. Ärgerlich, also trotz gutem Gefühls und guter Zeit keine Punkte im Cup.

Die Nacht begingen wir in Kolding und in der Jugendherberge. Ich war erst ein wenig bedrückt ob des Stempelmissgeschickes doch der gemeinsame Besuch beim Italiener mit den Vereinskollegen munterte auf und das knoblauchreiche Essen bescherte viel Durst und eine etwas unruhigere Nacht. Den Vormittag vertrödelte ich dann am Nordseestrand im Sand und um halb 2 begann für mich die weniger spektakuläre Langstrecke. Der Wald war deutlich sandiger als noch am Vortag und so musste man stellenweise ganz schön ackern um voran zu kommen. Interessant war die Bahnlegung aber dennoch und sie bot viele Routenwahlen. Zweimal griff ich daneben, einmal änderte ich meine Route unterwegs noch ab und das andere mal entschied ich mich einfach spontan gegen die bessere Route. Zu Beginn waren die Beine noch nicht so recht in Schwung, aber nach dem zweiten Routenwahlfehler, zur Rennmitte, wurde ich auf einmal aktiver und es gelang leichter durch den Sand und die hoppeligen Wege zu drücken und auf den Waldautobahnen ordentlich Gas zu geben. Ab dem Punkt gab ich nur noch 2 der 11 Zwischenzeiten von Posten zu Posten ab und konnte mir so den ersten Sieg im Dänischen MTBO-Cup sichern. Am kommenden Wochenende geht es in den Harz, für mich hat hier der Samstag priorität, den ich als letztes MTBO-Training vor dem Weltcup nehme. Den Sonntag geh ich dann ruhig an. Denn am ersten Maiwochenende geht es nach Prag zum MTBO-Weltcup.