Diesmal führte die Reise nach Doksy in der Nähe von Liberec. Eigentlich standen 4 Rennen auf dem Programm, aber ich ließ mich dann noch zu einem fünften überreden. Schöne Rennen, schönes Gelände und sogar schönes Wetter sorgten für kurze Weile in diesen Tagen (05.-08. Juli 2012).

 

Schon ein paar Tage ins Land gezogen sind seit den Rennen in Doksy, aber kurz berichten möchte ich davon doch noch und Bilder gab es natürlich auch tolle, die liefere ich nach. Am Donnerstag, 05.07., ging es zusammen mit Lydia und gepacktem Auto in die Spur. Ich benötigte erstmal eine halbe Stunde für 3 km durch die Stadt, lag aber eher an meiner Unfähigkeit zu Orientieren 😉 . Wir schafften es aber dennoch pünktlich zu unseren Starts auf die erste Mittelstrecke, einzig mein Rad war noch nicht fertig. Es musste die Notlösung herhalten mein gutes altes GT, dass ich in den letzten Tagen irgendwie wieder sehr lieb gewonnen hatte. Guten Mutes ging es so auf die Strecke. Durch die ich eigentlich auch ohne größere Fehler gut durchgekommen bin. Einen Weg hab ich nicht gesehen und bin gut 20 m daneben durch den Wald gerannt und eine Routenwahl habe ich falsch genommen und somit gleich zwei Minuten verloren. Ab der Rennmitte muckerte meine Federgabel etwas rum, auch ihr hätte ich wohl etwas mehr Pflege, aber zumindest Luft geben sollen. Nach den trainingsintensiven Wochen zuvor und den Tagen ohne Radeln direkt davor wollte ich vor allem auch die Beine frei fahren. Aber irgendwie stand ich ganz schön im Wald und wachte erst auf den letzten Postenverbindungen und im Zielsprint auf. Die Hitze mit ihren schwühlen 30° tat merkte ich diesmal auch ein wenig. Kurzum es konnte doch eigentlich in den nächsten Tagen nur besser werden. Zu Platz 15 reichte es im 40 Frauen starken Feld.

Zum Nachmittag bauten wir unsere Zelte auf und ich beschloss, eigentlich schon im Rennen, dass das GT super für Touren mit vor allem technischen Gelände ist, aber mein Hai einfach schneller kann. Also habe ich es getan, ich habe dem GT das Schaltwerk entrissen und nahezu den kompletten Antrieb, bis auf den Umwerfer an das Hai gebaut. Ich wurde gerade so vor dem abendlichen Gewitterspektakel fertig. Das Gewitter hielt bis gut 22 Uhr an, es war heftig, aber auch sehr schön anzusehen vom Auto aus.

 

Neuer Tag neues Glück, ein Rennen mit freier Postenreihenfolge stand an. Gut eine Minute benötigte ich um mir meine Posten zu verbinden und dann stiefelte ich los. Das Rad lief, die Beine liefen, nur was war das, bin ich auf dem geplanten Weg? Ich weiß gar nicht was mich geritten hatte und statt anzuhalten fuhr ich einfach weiter, bis ich mal wieder an eine Stelle kam an der ich den Ort der Karte zuordnen konnte. Nur war ich so schon viel zu weit weg von meinem ersten Posten und fuhr gleich den zweiten an. Der erste war in Zielnähe und ich würde hinten raus nicht zu viel Zeit verlieren. Allerdings habe ich auch schon viel Zeit zu meinem ersten verloren und viel andere Starterinnen hatten bereits den ersten Posten und waren dennoch schneller als ich bei Posten zwei. Dann lief es aber gut, ich konnte mit gutem Druck auf dem Pedal fahren und sicher orientieren. Eine kleine Routenwahl, da wollte ich einen schlechten Weg umgehen. Das erste Zeichen, dass ich ein wenig schwächelte. Ich hatte wohl zu wenig getrunken und so nahm ich schnell ein Gel und paar Schlucken Wasser aus der Trinkflasche. Leider direkt vor dem fiesesten Anstieg des Tages, aber auch da kam ich durch. Am Ende hatte ich gut 5 min wegen dem Anfangsfehler verloren und fuhr so auf Platz 13 ein. Mal wieder so richtig in den Wald gestellt also. Das muss ich dann ja zur WM nicht machen. Am Abend gab es nur eine kurze Gewittereinlage und inzwischen hatte ich sogar die Löcher vom Ohrenkneifer in der Zeltwand geflickt.

 

Samstag gab es einen Sprint auf einem alten kleinen Militärflughafen und zum Nachmittag hatte ich mich dann doch noch zur Staffel überreden lassen. Eigentlich wollte ich nicht, da ich genug Rennen hatte und auch nicht gerade ausgeruht nach Doksy fuhr, aber wenn es Spaß macht, dann braucht es nicht lang überredet zu werden. Im Sprint hatte ich die erste Startzeit meiner Altersklasse, nicht ganz optimal wenn man quer fahren darf. Es waren zwar schon einige Teilnehmer von anderen Bahnen vor mir und mit mir unterwegs, aber einige Spuren half ich mit zu legen. Unter anderem eine am Kartenrand, an der ich den Wegeinstieg nicht ausmachen konnte und so vorbei fuhr und etwa mehr als 1 min verlor. Dann kam noch eine kurze Phase der unkonzentriertheit. Der Rest lief gut und ich hatte vielleicht noch ein bis zwei kleine Fehler. Gut 450 Teilnehmer waren innerhalb kurzer Zeit auf dem kleinen Gebiet mit begrasten Bunkern, steppiger Graslandschaft und einem Rollfeld unterwegs und somit kamen von allen Seiten Radler aus allen Richtungen. Das bedurfte eines extra Blickes. Meine Beine fühlten sich gut, aber die Orientierungsgeschwindigkeit hätte gern noch höher sein können. Es wurde wieder Platz 13 mit reichlich Rückstand für einen Sprint. Am Nachmittag in der Staffel hatte ich gute Beine und konnte mich zu Beginn auch gleich vom Feld absetzen. Wenn nur das mit dem Orientieren nicht wäre. Schlechte Route zum 3. Posten und dann auch noch viel zu zeitig rein und danach nahmen die Dinge ihren Lauf, Fehler um Fehler. Immer wieder holte ich fahrerinnen ein, setzte mich von ihnen ab und machte einen Fehler um sie wieder einzuholen. Die ersten waren damit gleich ganz weg. Im Ziel fehlte dann noch meine Wechselpartnerin und Lydia hatte einen Fehlstempel auf ihrer abschließenden Runde. Abends noch ne Runde Volleyball und Tanzen.

 

Sonntag, war ich dann einfach nur platt. Ich stand förmlich im Wald. Komischer Weise konnte ich in Anstiegen anderen folgen, aber im flachen und auf längere Zeit fehlte irgendwie die Kraft. Im Orientierungstechnischen Teil war ich dafür sicher, ich war wohl langsam genug. Da war zu sehen, dass ich zwar schnelle Beine habe, aber die Orientierung daran noch nicht angepasst ist. Ich schleppte mich durch den Kurs, aber Spaß machte es irgendwie immer noch, auch wenn ich versuchte lieber kürzer als schnellere Routen zu nehmen. Der Rückstand war groß und die Platzierung lag in den hohen 20ern. Hier galt es hauptsächlich den 15 Platz in der Gesamtwertung zu verteidigen. Das gelang und am Ende konnte ich auf schöne Tage, viele Erlebnisse, schöne Stimmung mit den anderen zurück blicken. Für die WM hat mir das nochmal viel Orientierungserfahrung gebracht und ich konnte noch ein bisschen was ausprobieren bzw. vor Ort gesammelte Erfahrungen direkt umsetzen.

 

Diesen Sonntag wäre theoretisch SH-Meisterschaft in Buchholz im CrossCountry, also mal ohne Orientieren, aber ich muss leider wegen einer anderen Veranstaltung passen. Dafür geht es nächstes Wochenende mit CrossCountry-Rennen (MDC-XC) am Vormittag und MTBO-Ranglistenlauf am Nachmittag am Samstag in Arnstadt weiter. Und am Sonntag richten sie noch eine Marathon aus, den ich vielleicht auch noch mitnehme.

Bilder kommen dann vielleicht auch noch welche nach, das hatte ich diese Woche nicht mehr geschafft, ein wenig arbeiten, selbst jetzt im Sommer muss man ja auch noch.