Nach langer Zeit habe ich endlich mal wieder an „geführten“ Rennen teilgenommen. Drei Rennen gab es am vergangenen Wochenende in Arnstadt zur Auswahl. Hätte ich bei allen drei Rennen meinen Helm aufgehabt hätte ich sie womöglich auch gefinished.

 

Samstag morgens um 10:02 Uhr fiel der Startschuss für uns 4 Frauen zum CrossCountry-Rennen in Arnstadt. Der Kurs war interessant gestaltet. Führte zunächst auf überhangartigen Wegen im Wald bergauf. Dann in Wiesenweg- und technischen Passagen wieder herab um dann im zweiten Teil durch die Altstadt zu laufen. Treppen runter, auf Kopfsteinpflaster, durch einen Torbogen und wieder ins Ziel. Etwa 2.7 km zählte die Runde.

Am Start schaute ich mir entgegen ganz oft sonst das Geschehen erstmal an. Irgendwie musste ich auch erstmal reinkommen. Diese Zurückhaltung zahlte sich aber aus, denn im oberen Teil des steilsten Stückes staute es sich und ich konnte so ohne Verkehr den Anstieg in meinem Rythmus bewältigen. Am oberen Ende hatte ich mir auch schon zwei der anderen Starterinnen geschnappt. Dann ging es in die technische Abfahrt, durch die ich gut kam und Katja, an Position eins liegend verhädderte sich etwas. Kurz darauf konnte ich sie überholen und mich an die Spitze der Feldes setzen. Im Stadtteil setzte ich mich ein wenig ab, im Anstieg kam sie wieder ran. So ging das Spiel bis in die dritte Runde, ich hatte ein kleines Loch gerissen. An einer kniffligen Stelle schaffte ich es zwar endlich die Geländestufe auf dem Rad zu nehmen, aber vor lauter Freude verpasste ich den Pfad wieder herab von der Geländestufe. Es war recht steil, rumreißen des Rades konnte ich nicht mehr vollenden, denn schon rutschte es weg und ich rutschte mit Händen fest am Lenker hinterher. Da war sie wieder dran. Diesmal konnte sie im Stadtteil ein kleines Loch reissen, bis ich mich wieder sortiert hatte. Irgendwie konnte ich das dann nicht mehr schließen. Zu Beginn von Runde 4 war es doch schon mächtig groß und es setzte Regen ein. Noch schneller fahren konnte ich nicht, sie fuhr mir aus den Augen und so fand ich mich langsam mit der Situation ab. Es wurde auch langsam recht glitschig auf der Strecke und ich war mir nicht sicher wieviele Runden noch zu fahren sind, da kurz nach dem Ziel eine Glocke geläutet wurde. Natürlich ging es dann noch auf eine 5. Runde in der ich mich aber nur noch sturzfrei ins Ziel trudelte. Die Steine der Altstadt waren aber erstaunlich griffig. Das war ein riesengaudi und schade, dass ich nicht länger genug biss hatte, aber vielleicht ging mir auch einfach nur die Puste aus. Immerhin, alles gegeben und Rang 2 erobert.

Zum Nachmittag stand dann ja der MTBO an, als Langstrecke. Ich meldete mich trotz der Vorbelastung beim Männerrennen an, wobei das an diesem Tag wohl nicht so viel Sinn machte, weil hier doch eher das physische als die Orientierung im Vordergrund stand. Doch für mich dauerte das Rennen keine Stunde. Denn schon nach gut 8 min bemerkte ich, etwas komisches. Die Gedanken ratterten langsam vor sich hin: „Das ist aber Dunkel vor den Augen“ > Blick nach oben > „Das Helmvisier ist heute aber lang“ > denk, denk > „ohnein, ich habe gar keinen Helm auf sondern noch die Mütze“ . Ich überlegte kurz ob ich zurück zum Auto fahren sollte und mir meinen Helm holen, aber das hätte zusammen gut 20 min gedauert, da es bisdahin eigentlich nur bergauf ging und das Auto noch weiter weg stand. Dann fuhr ich den nächsten Kilometer in einer Mischung aus Lachen und überlegen was tun weiter zum ersten Posten. Ich beschloss erstmal ein paar Posten weiter zufahren, aber vorsichtiger. Naja so fuhr ich dann 6 Posten an und nachdem ich paarmal mit dem Rad wegrutschte, es war durch den Regen doch sehr glitschig, beschloss ich das Ziel aufzusuchen. Am Sonntag wollte ich ja ohnehin noch beim Marathon mitradeln, so dass das Wochenende noch nicht rum war. Im Ziel erzälten dann auch 3 Starter, dass sie auf den Kopf/Helm gefallen seinen und somit war es wohl die richtige Entscheidung, auch wenn normal wahrscheinlich nix passiert wäre.

Vom Marathon gibt es dann im nächsten Bericht mehr zu lesen. Aber irgendwie war es auch mal wieder sehr schön, einfach am Limit zu fahren und sich über die Route keine Gedanken machen zu müssen. Ich hoffe dass ich in der zweiten Saisonhälfte, nach der WM nochmal die ein oder andere Gelegenheit dafür haben werde.