Ich berichte ja noch immer aus der Vergangenheit, wir befinden uns in der Woche vom 31.08. mit den folgenden Tagen. Ich musste also leidvoll meinen Urlaub unterbrechen 😉 . Um rechtzeitig bei der Arbeit in Tromsö zu erscheinen stellten wir heute morgen die Wecker, ich verzichtete auf das Bad im Meer und wir hielten auch nur einmal kurz an, um eins zwei Brote zu essen. Die Straßen waren erstaunlich leer uns so segelten wir Mittags in Tromsö ein. Martin ging derweil auf kleine Radrunde, Postensuche und Shopping und ich werkelte ein paar Tage in der Arbeitshalle mit den Tromsöern.

Unser Nachtlager richteten wir bei Gerit ein und so passierte zumindest für mich nicht so viel während dieser Tage. Abends reichte es noch zum Beeren pflücken auf den Hügeln hinterm Haus. Und an einem Tag konnten wir noch eine After-Work Radtour durchführen in ein Gebiet, was auch für Gerit Neuland war. Es sollte auf den Fugltind mit seinen 1033 m Höhe gehen. Gerit meinte oben scheint die Sonne, also radelte ich hin um das zu überprüfen.

Am nächsten Tag brachen dann Martin und ich weiter gen Norden auf. Erste Station war Skibotn, eine schöne Gegend zum Radeln. Abends dem Sonnenuntergang recht nahe gingen wir noch auf Radtouren, diesmal jeder für sich um das eigene Tempo gehen zu können. Ich nutzte jede Sekunde bis in den Sonnenuntergang.

Am Samstag wollte ich beim MTB-Rennen in Skaidi an den Start gehen, auf das mich Gerit hingewiesen hatte. Es war ein guter Ersatz für die ausgefallenen MTBO’s in Tromsö. Aber dazu mehr im nächsten Bericht. Wir fuhren also von Skibotn am nächsten Tag bis nach Alta, wo wir auch endlich mal in Ruhe ein paar Steinzeichnungen anschauen konnten.

Gemeinsame Radtour das Ziel der Fugltind fast immer vor Augen.
Aber auch der Blick zurück über den Fjord lohnte mit all den schön geformten teils sehr spitzen Bergen.
Eine herbstliche Stimmung kommt langsam auf. Das Rot der Blaubeeren sieht schon gut aus, aber noch besser ist der Geschmack dieser geraden reifen Beeren 🙂 .
Hier kann man schön die Weg den wir von unten her genommen haben verfolgen und wie er sich durch das offene Gelände schlängelt.
Weiter oben gab es noch Schneereste und Rentiere. Der Weg war recht gut befahrbar ab und an technisch herausfordernd. Manchmal etwas matschig, an manchen Stellen gab es Holzbretter die das Leben einfacher machten und vor allem die Füße trocken hielten. Es gab kleine Bachläufe, die man fast alle auf dem Rad passieren konnte und gut 80% ließen sich für mich hinauf fahren.
Das letzte Stück auf den Gipfel beradelte ich allein. Der Anstieg schien deutlich steiler und vielleicht unbefahrbar, aber nun waren wir schon so nah, da wollte ich schon noch rauf 🙂 . Ich gab Gerit die mitgeschleppte Beerensammelbox und so fuhren die beiden wieder hinab und sammelten fleißig Blaubeeren.
Ich konnte noch erstaunlich viel bergauf radeln, weil der Weg etwas schräger am Hang verlief. Auf den letzten 100 hm wandelte sich die Landschaft komplett. Die Pflanzen wurden gegen pure Steine ausgetauscht. Erstaunlich fand ich die Massen an Sand da oben. Sand wie man ihn sich am Strand vorstellt.
Oben angekommen habe ich mich natürlich auch ins Gipfelbuch eingetragen. Es waren schon 3 Leute vor mir am heutigen Tag oben und auf der Abfahrt sollte ich noch einem weiteren Wanderer begegnen, der auch den Gipfel erklimmen wollte.
Gerit sagte, da oben ist Sonne. Und tatsächlich, als ich die letzten 50 hm vor mir hatte kam sie ein Stück weit heraus.
Es war ein herrlicher Blick von da oben …
… in alle Richtungen.
Ich gönnte mir ein paar Gipfelzetti’s und nahm alsbald die Abfahrt in Angriff, denn ich wollte die anderen beiden ja auch nicht so lang warten lassen.
Auf diesen Holzbrettern ließ es sich echt gut radeln.
Und dieses Rot in der Landschaft – herrlich – kommt auf dem Bild gar nicht so rüber. Gut 95% konnte ich dann hinab radeln. Vielleicht auch mehr. Es ist auf alle Fälle ein Berg der sich gut mit dem MTB beradeln läßt, wenn man ein wenig fahrtechnisches Geschick mit sich bringt.
Auf dem Weg nach Skibotn war es wolkenlos und so konnten wir die Erlebnisse vom Vortag beim Blick auf den Fugltind, links, nochmal Revue passieren lassen.
Meine Radrunde führte mich auf schmalen Pfaden seicht bergan.
Manchmal waren die schmalen Pfade etwas feucht, aber immer noch gut passierbar und man ist erstaunlich wenig eingesackt beim drüber radeln.
Impressionen in der Abendsonne.
Impressionen in der Abendsonne.
Eine kleine Flussquerung.
Der Fluss schneidet sich langsam in das Gestein ein.
Links sieht man nochmal etwas eindrucksvoller wie das Wasser am Gestein arbeitet, eine tiefe enge Schlucht ist entstanden.
Die Abfahrt war anders als vermutet kein Single-Trail sondern ne breite Baggerspur und dort stand der Übeltäter. Einziger Vorteil, ich war schon relativ spät dran und so kam ich gerade noch im Hellen auf schönen Wegen nach Hause und musste nicht die Straße nutzen.
Auf dem Rückweg folgte ich hauptsächlich der Strecke des Lavkarittet einem Mountainbike-Rennen. Es war eine einfache Strecke, aber so konnte ich die Straße umgehen.
Als Abendschmaus gab es noch Himbeeren am Wegesrand kurz vor dem Zeltplatz.
Bergglühen.
Am nächsten Morgen war von Sonne keine Spur, aber immerhin blieb es trocken.
Als Tagesziel hatten wir uns Alta ausgesucht, denn morgen war das MTB-Rennen in Skaidi. Um nicht zu spät in Alta einzutreffen, wir wollten noch in ein Steinmalerei-Museum welches 15 Uhr schloss hielten wir nur sparsam an. Doch wenigstens eine der Gletscherzungen wollten wir noch digital festhalten.
Alta-Museum mit Steinmalereien. Hier sieht man wie die Rentier- und Bärenjagd in Zeichnungen festgehalten wurden.
Diese Steinmalereien wurden nur in den Stein gemeiselt.
Auch in Alta fehlte es nicht am Meerblick aus dem Zelt. Abends packten wir noch den Grill aus und legten neben Fleisch auch etwas Lachs auf den Grill. Sehr lecker und bedarf Wiederholung.