Mit der Hauptgrund um in Neuseeland einige Tage Urlaub zu machen war das MTB-Etappenrennen bei Rotorua und Taupo. Im zweier Mixed-Team stellten Harty und ich uns der Konkurrenz. Aus dem europäischen Winter und vom Schiff kommend, war uns von vornherein klar, dass wir nicht um ein Podium mitradeln. Dennoch packt einen ja hier und da doch der Ehrgeiz das Bestmögliche aus sich herauszuholen. Die Nächte verbrachten wir am Okareka See, der sich am Boyes Beach auch bestens zum Baden eignete, und eine Nacht in Taupo auf einem großen Free-Camping Platz in Flussnähe.
Das Rennen begann mit dem Prolog über 21 km und 630 hm. Bevor es losging sortierte ich noch die Unterlegscheiben an meiner Kurbel und als das gemacht war und wir zum Start fahren wollten querte plötzlich ein kleiner Junge mit seinem Rad den Weg. Ich konnte nichtmehr komplett ausweichen, aber retten was ging, so dass der Junge nicht zu großem Schaden kam. Mir war zum Glück auch nix passiert, einzig der Gummi vom Tacho war gerissen. Den fand ein wenig später ein Mitstreiter und so konnten wir endlich in den Prolog starten. Die Sprecherin sorgte noch dafür, dass ich meine Helmkamera auch „zündete“ und so fegten wir los. Es lief ganz gut, Harty war in den Anstiegen etwas schneller, ich bergab. So ergänzten wir uns als Team gut, im Flachen machte Harty vorn das Tempo, bergauf fuhr er ebenso vorn, so hatte ich immer nen guten anhaltspunkt ihn nicht ganz so weit entfleuchen zu lassen und bergab konnte ich ein wenig mit meiner Fahrlinie dienen. Als 8. von 11 Teams überquerten wir die Ziellinie. Unsere Zeit reichte nur für Startblock 4 am zweiten Tag. Der Start auf Etappe 2 ging gut von der Hand bzw. von den Pedalen. Gestartet wurde diesmal in Gruppen von ca. 80 FahrerInnen und ich konnte den ersten Anstieg gut raufdrücken. Insgesamt ging es etwas fluffiger als beim Prolog. Doch gut 12 km vor dem Ziel wünschte ich mir eine Cola herbei, hätte ich mir bei der Verpflegung nach gut der Hälfte in die Trinkflasche füllen sollen. Plötzlich kam die Frau mit dem Hammer und nix ging mehr. So verloren wir im letzen Rennviertel noch etwas an Zeit, an unserer Position änderte das jedoch wenig, wir hatten reichlich Puffer sowohl nach vorn als auch nach hinten. Nach ca. 54 km und fast 1600 hm überquerten wir wieder als achtes Team die Ziellinie. Die Trails waren der absolute Hammer und brachten tiefgründiges Strahlen ins Gesicht. An Tag 3 gab es morgens einen Transfer zum Rotoiti See der sich östlich an die Caldera von Rotorua anschließt. Von da aus ging es die ersten 5 km über flach ansteigende Straßen im Feld bis in den ersten steilen off-road-Anstieg. Die steilsten Passagen 10-17% schob ich dann meist, hier kam ich mit meinem 34er Kettenblatt an die Grenzen. Zugleich hieß es aber auch, dass ab 10 km die größte Anstrengung des Tages vorbei war und es hauptsächlich leicht hügelig bergab ins Ziel ging. Die Route führte direkt an unserem Zeltplatz vorbei und auf den Schlusskilometern machten wir noch einige Platzierungen im Gesamtfeld gut. In unserer Mixed-Klasse fuhren wir wieder auf Rang 8.





Tag 4 bestritten wir in Taupo. Dazu siedelten wir mit unserem Camper bereits am Tag zuvor nach Taupo um. In Taupo besuchten wir noch die Huka Falls. Zufällig wagten sich auch ein paar Wildwasser-Kajakfahrer die Schlucht hinab, recht souverän. Die Trails an Tag 4 führten uns durch die Kraterlandschaft von Taupo und den weiter oben wieder bepflanzten Wald. Wenige Jahre zuvor war der stadtnahe Trailpark noch ordentlich bewaldet, ein Sturmtief sorgte aber dafür dass viele der Bäume umknickten und so kam es eher einer Mondlandschaft gleich. Wir hatten wieder einen passablen Start, aber nach gut einer Stunde war etwas die Luft raus und die nachgeführte Energie in Form von Gels kam irgendwie nicht an. So schlenderte ich etwas mühselig und vor allem recht kraftlos durch den Kurs. Selbst Abfahrten waren diesesmal gar nicht so leicht, ich justierte zweimal die Luft im Reifen und war froh als die ca. 38 km mit ihren 860 hm ein Ende fanden. An der letzten Verpflegung holte uns ein weiteres Mixed-Team ein, als wir gerade am Aufbrechen waren. In der unbewaldeten Kraterlandschaft konnten wir das Team immer wieder in unserem Nacken sehen, es jedoch auch auf Distanz halten. So fuhren wir auch an Tag 4 als 8. Mixed-Team über die Ziellinie. Ich schob das Energie-Defizit auf die am Abend zuvor verspeisten Nudeln und ging somit frohen Mutes auf die Schluss-Etappe, Nummer 5 wieder in Rotorua. Der Start war im Te Puja Park südlich von Rotorua und unser Auto parkte am dampfenden Sulphur Point, nahe dem Ziel, am großen Kratersee nördlich in Rotorua. Ein beeindruckend schöner Morgen. Start war entgegen allen anderen Tagen bereits 2 Stunden zeitiger um 8 Uhr. Und mit den bekannten Gesichter aus Pulk 4 ging es zunächst durch den Geysir-Park bevor uns der Farn- und Redwood-Wald mit seinen Trails verschlang. Nach unzählbar vielen kurfen, kleinen Auf- und Abs spuckte uns der Wald mit strahlenden Gesichtern nach gut 3 h wieder aus. Die letzten Kilometer führten entlang des heißen Ufers des Rotorua Sees nach ca. 39 km und fast 1000 hm ins Ziel und zur verdienten Finisher-Medaille. Diesmal brachen wir den Bann und fuhren auf Rang 7 in der Mixed-Wertung. Am Ende stand in der Gesamtwertung ein 8. Platz mit gut 5 h Rückstand auf das Mixed-Sieger-Duo. Zum Ausklang erholten wir uns auf der Zielwiese, kamen mit der ein oder anderen Person ins Gespräch, trafen auf Igor den Photographen, sahen bei der Siegerehrung zu und freuten uns über die zurückliegenden Tage im Sattel. Wir blickten zufrieden zurück auf tolle Trails und Abfahrten auf denen man es meist laufen lassen konnte, schöne Wälder, bestes Wetter, eine gute Organisation und Stimmung, sowie eine defektfreie Fahrt. Gerne wieder wenn es mal wieder passt.



























