Die vergangenen drei Wochenende habe ich nochmal fleißig für MTBO-Rennen genutzt und mir so fehlende Rennpraxis zurück geholt. Ich konnte richtig merken wie es von Rennen zu Rennen immer besser wurde. Wenngleich noch immer Potential zur Steigerung besteht. Ein bissel verteufelt waren die Starts des letzten Wochenendes.
Tschechien
Spontan ging es zunächst anfang Mai nach Tschechien, nach Hradec Kralove, weil es doch noch in der Nähe lag. Dort wurde die Zeltsaison eröffnet und die herrliche Stimmung bei den tschechischen MTBO’s genossen. Es war einfach wieder alles wie gewohnt auf einem großen Zeltplatz angesiedelt und die beiden Tagesstarts waren per Rad zu erreichen. Die Rennen waren eher flach aber so war die Geschwindigkeit höher und man musste in der Orientierung einfach mehr aufpassen. Mit den Plätzen 8 und 9 schlug ich mich in der tschechischen wirklich starken Konkurrenz achtbar. Die ersten 8 lagen sehr dicht beisammen und schenkten sich auf den Zwischenzeiten kaum etwas. Ich erkannte einige gute Ansatzpunkte mit denen ich in den kommenden Rennen in Dänemark weiter arbeiten wollte.
Dänemark die erste
Dänemark die zweite – Startprobleme
Nach langem Überlegen an welche Startlinien ich mich stelle habe ich dann doch die zeitgünstigste Reisevariante nach Dänemark, etwas nördlich von Kopenhagen gewählt. In der näheren Auswahl standen noch das Elsass mit einem 3-Tage MTBO und zwei MTBO’s in Tschechien sowie der 1. Dresden MTB-Marathon.
Entspannt ging es so für mich Freitag mittags nach Kopenhagen. Die Anreise verlief obwohl ich eine Stunde später als geplant loskam entspannt. Der große Pfingstverkehr war erst für Samstag zu erwarten. So wäre ich beinahe in aller Ruhe zum Start gekommen. Aber es kommt ja doch oft anders und vor allem meist anders als man denkt. Kurz bevor ich mich zum Start aufmachen wollte (es gab ein Zeitfenster zwischen 18-19 Uhr) kam die Frage auf ob jemand wohl einen Schaltzug hätte. Also zog ich meinen heraus und half noch mit. Eigentlich immer noch rechtzeitig vor dem Start wärmte ich mich dann ein wenig auf. Aber als ich dann zum Start wollte fand ich den nicht. Fragen ergab, dass es eine Karte gab, die ich mir dann unter großen Augen der anderen schnappte und schnell zum 1.5 km entfernten Start sprintete. Nun war ich wirklich warm und kam gerade noch rechtzeitig bevor der Start komplett abgebaut war. Hier wäre natürlich der Zeitpunkt gewesen mal kurz zu verschnaufen, aber irgendwie wollte ich keinen Aufhalten und so stempelte ich schnell die Startstation und legte los, der Kartenhalter war noch nichtmal geöffnet. Die ersten Posten verliefen entsprechend auch nicht ganz so glorreich. Zur Rennmitte legte sich das aber und ich brachte Ruhe ins Rennen. Bei zwei Routen hatte ich ein echt gutes Händchen und fuhr sie anders als alle anderen, holte dafür aber auch insgesamt 1 min heraus. Eine Welt für einen MTBO-Sprint. Es reichte zu Platz 3, die Fehler zuvor waren einfach zu groß.
Am Samstag ging es zur Langstrecke, die nur gut 10 km südlich von meinem Zeltplatz lag. Ich nahm dennoch das Auto, damit ich wechselklamotten hatte und auch meine Werkzeugtasche. Bei der Startvorbereitung suchte ich vergebens meine GPS-Uhr. Ich war schon fast drauf und dran zurück zum Zeltplatz zu fahren um sie zu holen. Rein aus Vernunft fuhr ich dann aber zum Start wo ich die Startstation nicht stempelte. So standen im Ziel dann zunächst 6 Stunden als meine Rennzeit. Das Rennen selbst verlief für mich von Beginn an gut. Ich wählte recht direkte Routen und riskierte auch mal die schmalen häufig verzweigten Pfade. Ich konnte mir meine Routen richtig gut merken und fuhr die Posten sicher an. Ich hatte teilweise einen richtigen Rennfluss der erst im letzten Rennviertel etwas abriss. Hier kam auch ein Männer-Fahrer aufgefahren wodurch ich mich aus meinem eigenen Tempo etwas heraus reißen ließ und damit meine Renntaktik etwas aufgab. Das mündete in größeren Fehlern, aber ich rettete die gute Zeit noch nach Hause. Am Ende des Tages konnte ich mich mit 2 min Vorsprung über meinen ersten Saisonsieg freuen. Immerhin lag der letzte Sieg im Dänischen Cup auch schon fast 3 Jahre zurück. Das gute Gefühl was ich aus der diesjährigen Saisonvorbereitung hatte war also berechtigt.
Am Sonntag auf der Mittelstrecke waren die Beine dann etwas müde. Am Start die Augen aber dann doch hell wach, als sie erspähten, dass ich die falsche Karte aus der richtigen Box griff. So vollzog ich nachdem alle Karten sortiert waren die Startprozedur nochmal. Bei einigen Wegen war ich mir nicht sicher ob man sie fahren durfte, also ob die Wege miteinander verbunden waren oder nicht und so hatte ich zwar ein passables aber kein richtig gutes Rennen. Platz 2 wurde es dennoch, auch wenn der Abstand zur ersten erstaunlich groß war. Ein Großteil meiner Strecke führte über die angelegten MTB-Trails im Wald, das war einfach klasse diese zu surfen. Meine Strecken finden sich auch wieder im Kartenarchiv.
Nun freu ich mich auf Portugal, wissend dass ich mit der Orientierung auf dem richtigen Weg bin, aber auch wohlwissend, dass meine physische Form für richtig gute Platzierungen im bergigen Portugal nicht ausreichen wird. Aber man weiß ja nie, also heißt es auch dort wieder voller Angriff und Gas geben.