Am Wochenende führte meine Reise über Berlin. Überraschender Weise bot nicht nur das Wetter, mit strahlend blauem Himmel, die schönen Seite des Herbstes auf, sondern auch im Rennen lief es für mich erstaunlich gut ohne dabei zu viel zu riskieren.

Nachdem ich nun ein paar Wochenenden aussetzen musste und vor allem aber auf die EM in Russland verzichtete hatte meine Geduld des Innehaltens ein Ende. Unter der Woche ging ich auf die Geländerunde am Haus und testete wieweit sich der Fuß wieder belasten ließ und ob ich mir einen Start zutraue. Ich fühlte dass ich meine Form ganz gut konservieren konnte, die Beine fühlten sich frisch an. Ich hatte sogar eine gewisse Spritzigkeit, aber so ein ganz echtes Renntempo, mit den Risiken vom Rad zu gehen, über 90 min traute ich mir noch nicht wieder zu. Ich entschied mich dann auch auf die Dt. Meisterschaft am Samstag zu verzichten und dafür die Mittelstrecke am Sonntag in Basdorf, bei Wandlitz, in Angriff zu nehmen. Immerhin bot sich so sogar noch eine klitzekleine Chance die Rangliste nach Hause zu holen. Die Taktik war klar, sollte ich von Lydia eingeholt werden, hieß es an ihr dran zu bleiben, außer sie macht einen Fehler. Doch auch mit einem zögerlichen Start und zweimal etwa 10 m am Weg vorbei zu fahren kam ich ganz gut ins Rennen. Von hinten wurde ich auch noch nicht aufgefahren und nach einigen Posten konnte ich die direkt vor mir gestartete Fahrerin einholen. Die Orientierung lief recht glatt, war aber auch nicht so anspruchsvoll, wie sie noch am Tag zuvor wohl war. Das Pedalieren ging auch prima und an kniffligen Stellen, querliegende klitschige Bäumchen oder in Kurven, nahm ich einfach ein wenig das Tempo raus um so sauber auf den Wegen zu radeln. Vorsicht ist immerhin die Mutter der Porzelankiste und manchmal eben auch auf dem Rad der Weg zum Ziel. Mit den weiteren Posten hatte ich bald alle vor mir gestarteten Frauen überholt und in einem Gegenlauf konnte ich erkennen, dass auch Lydia schon einige Minuten Rückstand auf mich hatte. Bei eins, zwei Routenwahlen habe ich mich für eine sicherere Route entschieden. Die Konzentration war die ganze Zeit voll da und auch gegen Ende, als ich ein wenig Speed rausgenommen hatte konnte ich noch sauber die letzten Posten anfahren. Ich war mit meinem fast fehlerfreien Rennen zufrieden, vielleicht auch bedingt durch die reduzierte Geschwindigkeit. Ich konnte mit erheblichem Vorsprung gewinnen und somit auch den 5. Wertungslauf des Jahres für mich entscheiden und mit 100%-Punkten die Rangliste 2011 für mich entscheiden.

Die nächste kleine Herausforderung wartet am kommenden Wochenende mit dem Harz-MTBO. Dieses Jahr werden Felix und ich wohl keinen Angriff auf die Gesamtwertung starten, sondern uns darauf konzentrieren bestmöglich über die 5 Stunden zu gelangen. Somit gibt es bei hoffentlich wieder goldherbstigen Wetter einen doch noch schönen Saison-Ausklang und dann kann ja auch bald das Wintertraining beginnen, dieses Jahr eben ein wenig zeitiger.