Heute ging es frisch und gut konzentriert in den Sprint. Morgens merkte ich schon, dass meine Konzentration ganz gut dabei war und nach einem kontinuierlichen Rennen durch Räpina fand ich es auch in Platz 5 bestätigt. Aber der Reihe nach …

 

Mit dem offiziellen Transfer ging es zum Austragunsort des Sprints. Geradeso passten alle Räder in den Anhänger und Bus. Vor dem Start gab es noch eine kleine Eröffnungsparade und es wurden Gesang und Tanz aus der Region präsentiert. Eine nette Sache, weil es auch nicht zu langgezogen war. Danach ging es ans Aufwärmen und die Startvorbereitungen.

Mit der Startauslosung lag ich recht mittig im Feld, keine besonders schnelle um mich herum, aber auch keine langsamen. Bei dem Startabstand von nur 60 s ist das schon nicht so schlecht, wenn von hinten nicht das geballte Können drückt. Vom Start weg fuhr ich mit Druck, bis plötzlich ein Auto auf einer Kreuzung anhielt und eine ältere Person ausstieg. Die Helfer eilten auch sofort hin und hielten die Person soweit es ging aus dem Weg. Das kostete aber kaum Sekunden und erhöhte dafür vielleicht nochmal die Konzentration. Der Sprint führte durch die Straßen, Parks und um die Häuserecken Räpinas im Südosten Estlands.

Die ersten Posten gelangen mir sehr schwungvoll und auch die Zwischenzeiten bestätigen das mit Platz 3 nach 4 der 18 Posten. Jedoch trennten mich nur 12 s von Platz 12. Jeder kleine extra Haken wurde auch heute wieder mit ein paar Sekündchen bestraft. Ich holte die vor mir gestartete Finnin ein, das gab mir zunächst ein gutes Gefühl und ich konnte sie auch abhängen. Zu Posten 6 schlug ich dann einen extra großen Extra-Haken. Mich verwirrte nach kurzzeitiger Ablenkung ein Weg mit Posten, ich musste aber erst eine Kreuzung später rein. Gut 20 s hab ich da verloren und ich purzelte auf Rang 8 zurück. Das gute beim MTBO ist ja dass das in Prinzip eine einziges langes Einzelzeitfahren ist und man somit nicht weiß wie und wo die anderen Fehler machen, also weiter. Die Finnin überholte mich zwar wieder, aber vorbei am Zuschauerposten machte ich ordentlich druck und arbeitete mich wieder an sie heran. Auf den folgenden Posten machten wir gegenseitig kleinere Fehler, wählten mitunter unterschiedliche Routenwahlen und wechselten uns so immer wieder mit der Führungsarbeit ab. Gegen Ende wuchs meine Konzentration nochmal und ich konnte noch ein paar entscheidende Sekündchen herausholen, die nach 22:03 min zum 5. Platz reichten. Zu Rang 3 fehlten 20 s, aber dafür folgten in der Minute nach mir noch 11 weitere Fahrerinnen. Es ist also verdammt eng im Sprint. Gewonnen hat Marika Hara vor Michi Gigon uns Susanna Laurila.

Mal sehen wie es morgen zur Langstrecke läuft. Das Gelände ist komplett anders. Es geht hauptsächlich druch Wald, ganz nah an der Russischen Grenze. Die Wege werde sehr abwechslungsreich von extrem schnell bis richtig langsam befahrbar sein. Ich bin gespannt, ob es eine ähnlich interessante Strecke wird und wie Beine und Kopf zueinander passen.