Wenn der Kopf den guten Beinen im dichten Wegenetz nicht hinterherkommt. Es war dennoch ein schöner Abschluss der internationalen Saison in Estland.

 

Heute ging es auf die Langstrecke und damit das letzte internationale Einzelrennen der Saison. Der Wald war leicht mit Unterholz bewachsen, aber man konnte weit blicken. Die Wege waren teilweise sandig und rollten teilweise recht schnell. Die Strecke war mit 24 Posten wirklich kurzweilig gesteckt. Es gab einen interessanten Wechsel aus Orientierungsteilen, Routenwahlen und Drückpassagen. Ich war morgens nach dem Frühstück irgendwie recht müde und es blieb auch keine Zeit sich nochmal 5 min hinzulegen. Ich musste die Trinkflasche bis halb 10 abgegeben habe, was ich fast auf die Minute genau schaffte. Bis 11:01 Uhr, meinem Start, schaffte ich es auch nicht so richtig in Schwung zu kommen. Ich legte aber dennoch einen sauberen Start hin und war nur 3 s an der Zwischenbestzeit vorbeigeschrammt. Doch schon zum zweiten Posten überfuhr ich eine Kreuzung und landete auf dem falschen Weg. Ich wußte zwar wo ich war, aber ich musste nun einen langen Umweg in Kauf nehmen. Ärgerlich der mir statt 2:30 min 5 min einbrachte. Zu Posten 5 hab ich mich dann für die falsche Route entschieden, die durch den als sehr schnell befahrbaren Weg in der Karte eingetragen, in Natura aber sandig nochmals langsamer wurde. Nochmal 2 min kassiert. Das gesamte Rennen bis etwa 15 min vor dem Schluss wartete ich hin und wieder mit gröberen Fehler, also falsch abgebogen oder für einen falschen Weg entschieden, auf. In der Mitte gab es noch zwei Schlaufen die von den Frauen abwechselnd in unterschiedlicher Reihenfolge zu durchfahren waren. Im letzten Teil des Rennens war ich aber nochmal sehr konzentriert und konnte viele Top10 Zwischenzeiten fahren. Das ganze Rennen hatte ich zwar immer mal fahrerinnen gesehen, meist im Gegenlauf, aber weder konnte ich die vor mir gestartete Frau einholen noch ließ ich mich von der nach mir gestarteten einholen. Am Ende hatte ich gut 12 min Rückstand, schon wirklich viel, aber es reichte zu Rang 15. Mit dem Rennen war ich natürlich voll unzufrieden, dafür war die Platzierung noch echt gut. Es ging also wohl anderen auch ähnlich, dass durch das hohe Tempo fehler provoziert wurden.

Im Gesamtweltcup 2012 kann ich mich nun über Rang 14 freuen. Nach den nicht ganz so guten Ergebnissen der WM fand die Saison also noch einen guten Abschluss. Der kann mit einer guten Staffel morgen natürlich noch verfeinert werden. Morgen geht es im nördlichen Teil des Waldes mit der Staffel zur Sache. Ich werde den Start fahren, dann kommt Benjamin und Schlussfahrer ist wieder Mark, wie schon in Tschechien also. Und als Bonus haben wir noch das ganze Rennen lang ein GPS am Arm, so dass man das auch zu Hause verfolgen kann. Start ist deutscher Zeit 10 Uhr.