Gegen 9 Uhr begab ich mich auf die Strecke. Ich wollte nach Queenstown umsetzen, mit meinem gesamten Gepäck. Also baute ich den Gepäckträger wieder an, statt den Schlauch zu wechseln fuhr ich wieder an einer Tankstelle vorbei, ich habe schon seit Wochen einen Schleicher, muss wohl am Ventil liegen. Aber soviel sei vorweg gesagt, die Luft hielt.

 

Die Strecke führte mich durch ein schönes Tal nach Süden. Cardrona war schon bald erreicht. Von da an ging es noch weitere 15 km stetig bergauf. Gegen Ende hatte ich in den steilen Straßenabschnitten kaum 5 km/h auf dem Tacho. Aber irgendwie war es dennoch schön zu fahren. Naja, landschaftlich schön. Irgendwie ist es ein recht unangenehmes Gefühl auf den Neuseeländischen Straßen. Kleine Straßen gibt es kaum und so bündelt sich der Verkehr auf den wenigen größeren. Beim Überholen nehmen auch nicht immer alle so besonders viel Rücksicht und so war ich nach gut 30 km ein wenig genervt vom Verkehr. Weiter oben am Pass gab sich das dann, vermutlich waren viele der Touristen zum Mittag eingekehrt. Die Abfahrt hinab, in Serpentinen, ließ mich das ganze ohnehin vergessen. Der Pass war ganz nebenbei tatsächlich auch noch die höchste Asphaltierte Straße. Am unteren Ende nahm ich dann eine ruhige Straße nach Arrowtown um dann von hinten nach Queenstown hinein zu radeln. Gleich den ersten Zeltplatz nach dem Ortsschild am Hang nahm ich und konnte mein Zelt direkt an der Kante mit Blick auf Queenstown aufstellen. Der heutige Tag war neben dem Verkehr auch geprägt von toten Tieren auf der Straße. Nahezu alle 500 m lagen Hase, Igel und co. Ab und an tauchten noch diverse Aasfresser auf, die bei Ihrer Fressgier nicht rechtzeitig genug den Absprung schafften. Auch das nahm mit den steigenden Höhenmetern ab und mit Nähe zu Queenstown wieder zu. Abends gab es dann noch einen gemütlichen Bummel durch Queenstown. Toll war hier aber der glatte Randstreifen der selbst mich von der Fahrbahn auf den Streifen lockte. Und der Zeltplatz ist auch sehr angenehm. Die Gebäude sind alle aus Containern zusammengestellt und sehr wohnlich eingerichtet.

Heute war also mein letzter Gepäcktour-Tag hier in Neuseeland. Morgen kommt der Gepäckträger wieder ab und ich befahre die Trails vom Gondola-Bike-Park. Danach geht es per Mietwagen weiter. Ich denke die Südinsel eignet sich mehr zum Wandern oder zum Trails-Fahren. Zum Gepäcktourenradeln fand ich das auf den wenigen Straßen zu anstrengend, wenngleich mir diese Art der Fortbewegung und Geschwindigkeit doch wieder sehr sehr gefallen hat. Die Nordinsel hatte ich da besser in Erinnerung.