Der finnische Schärengarten war so schön, dass wir uns am nächsten Tag gleich noch eine Paddelrunde erlaubten. Diesmal unter etwas bewölkteren und windigeren Bedingungen, aber durchaus auch mit ihren Reizen.

Zum Nachmittag schmiedeten wir pläne wo uns die Reise in der letzten halben Urlaubswoche noch hinführen soll. Wir entschieden uns schließlich für die Rückreise über Schweden. Über Nacht, wurde mir von einer Finnin vom Zeltplatz zugesteckt, sollte es stürmig werden, mit Unwetterwarnung rot, und so zog des Nachts auch ein Sturm auf, der uns schließlich auf der Fährfahrt von Turku nach Stockholm begleitete. Doch mit der Einfahrt in schwedische Gewässer klarte der Himmel auf.

Unser Nachtlager bezogen wir in Trosa südlich von Stockholm. Während wir auf dem letzten finnischen Zeltplatz quasi schon in die Gesellschaft integriert waren, ist es hier in Schweden auf dem Zeltplatz doch wesentlich voller und wir sind nichtmehr ganz so exotisch unterwegs. Die Finnen waren wohl sehr beeindruckt von unserer Reiseroute die wir in den vergangenen Wochen zurück gelegt hatten und holten extra einen Zettel und Stift raus um Skandinavien aufzuzeichnen und unsere Zwischenstops einzutragen. Ich muss schon sagen, die Finnen sind ein sehr sehr freundliches Völkchen und hilfsbereit wo es nur geht.

Zum Abend zog sich der Himmel schon etwas zu.
Der Morgen war dann deutlich grauer und vor allem Windiger. Hier im engen Schilfdurchlass waren wir gut geschützt.
Rechts und links gibt es die unterschiedlichsten Anleger, die zu den Sommerhäusern der Inseln gehören. Wenn ich mal keine Lust mehr auf meinen jetzigen Beruf habe, werde ich Postbotin im Schärengarten.
Wenn kein Steg, dann steht eben das Haus direkt am Wasser.
Hübsch schaut auch das ein oder andere Bootshaus aus. Dieses hier dürfte schon einige Jahre auf dem Buckel haben.
Beide Tage haben wir reichlich Schwäne gesehen, unerwartet viele und fast alle mit Nachwuchs. Fast so viele, wie Rentiere in Lappland. Um die Rentiere ist es verdächtig ruhig geworden und an den Straßen stehen eigentlich nur noch Elchschilder. Gesehen haben wir allerdings keinen weiteren.
Auf dem Rückweg war es vorbei mit Lustig – Gegenwind. Aber halt, auch das hat irgendwie gefetzt. Die nächste Insel mit Windschatten ist hier ja nicht weit.
Und so legten wir noch eine kleine Rast an einer der letzten Inseln vor unserem Zeltplatz ein.
Der starke Nordwind hielt uns nicht davon ab die Fähre in Turku pünktlich zu erreichen. Sie brachte uns nach Stockholm.
Anfangs mit kräftigem Wind, so dass sogar eine Zeit lang das Außendeck gesperrt wurde. Auch mussten wir den Zwischenstop in Mariehamm auf der Insel Hammarland verzichten, bzw. die, die dort eigentlich aus- oder einsteigen wollten.
Im Windschatten der schwedischen Schären kehrte aber wieder Ruhe ein.
Mit jeder Seemeile näher an Stockholm wurde es enger …
… und noch enger.
Unsere Zelte stehen wieder mit herrlichem Blick auf die Ostsee auf einer kleinen Insel südlich von Trosa. Und die Rentiere und Schwäne von Finnland tauschen wir gegen mehr heimatliche Tiere aus.
Die komplette Zeltplatzinsel hat Tempo-Limit 30. Zumindest in der Dämmerung wissen wir warum.
Dieses Reh hier ist ja noch zurückhaltend, aber andere streunten über die Straße als gäbe es kein hier und jetzt. Erst das Motorgeräusch munterte sie zu einem flotten Sprung ins Gebüsch auf.