Da kam ich ja doch nichtmehr zeitnah zum Schreiben. Nach der Langstrecke ging es für Lukas und mich zurück nach Hause. Allerdings ließen wir uns dafür einige Tage Zeit und hängten noch ein kleines MTBO-Trainingslager an. Zunächst in Finnland in Seinajöki und dann noch in Schweden wo im nächsten Jahr die MTBO-WM stattfinden wird.

Die Langstrecke verlief noch richtig gut für mich. Die Beine waren frisch, die Konzentration war gut und so unterliefen mir nur wenige Fehler obwohl es Stellenweise echt viele Posten gab. Gleich die Routenwahl zum zweiten Posten war sehr knifflig und schlussendlich entschied ich mich zwar vielleicht nicht für die schnellste Route, aber eine sicherere. Und der Zeitverlust war nicht so riesig. Das ganze Rennen war angesagt das Tempo hoch zu halten. Das gelang recht gut und machte richtig Spaß und ich hatte einen guten Rennfluss.. Erst im letzten Renndrittel wurde ich von der nach mir gestarteten Finnin eingeholt und so fuhren wir den Rest des Rennens größtenteils zusammen, nahmen nur wenige Kleinrouten unterschiedlich. Wobei zusammen so eine Sache ist, denn ich hatte teilweise zu tun wieder an ihr Hinterrad zu gelangen, wenn meine Micro-Routenwahl etwas schlechter war. Schlussendlich fuhr ich auf einen zufriedenstellenden 14. Platz ein und konnte damit meine zweit Top15 bei der diesjährigen WM einfahren. Schöne Ergebnisse die eine gute Saisonvorbereitung im Winter widerspiegelten und auch Resultat waren, dass ich schon Ende Mai Luft in den finnischen Wäldern schnuppern konnte.

GPS-Tracking von der Langstrecke – Replay im Massenstartmodus.

Nach der Langstrecke war für Lukas und mich Schluss, wir mogelten uns aber noch als Zuschauer zum Staffelrennen. Danach gingen wir mit Screenshots vom GPS-Tracking selbst auf Postensuchen und es standen auch noch fast alle Posten. Wir verbrachten noch einige Trainings auf den Karten von Seinajöki bevor wir dann mit der Fähre durch die Schären zurück nach Schweden fuhren.

Posten bei der Staffel

In Schweden führte unsere erste Route zunächst nach Falun wo wir einen Blick ins Schaubergwerk warfen und einen Nachbarwald von den Sperrgebieten der MTBO-WM 2022 anschauten um ein Gefühl für die Trails und Wälder zu bekommen. Dann tourten wir noch mit dem Auto um die Sperrgebiete herum. Es wird bergig und die Orientierung und die Trailerfahrung werden nicht zu kurz kommen. Es ist definitiv Fully-Terrain und so steht nun ganz fest, dass im neuen Jahr ein neues Fully ran muss. Das Haibike, so sehr ich es mag hat nach nun 11 Jahren und vielen schönen Erlebnissen und Erfolgen doch so langsam ausgedient und darf in den verdienten Bike-Ruhestand. Wir machten es uns bei Stockholm noch ordentlich auf Postensuche. Unter anderem fuhren wir die 40 Posten von einem Permanenten Postennetz an, welches sich auf drei überlappenden Karten im A3-Format befand. Für die mehr als 81 km MTBO auf vielen kleinen Pfaden und mit vielen stechfreudigen Mücken brauchte ich aber doch auch fast den ganzen Tag. Die Mücken in Schweden waren noch mehr und noch aggressiver als in Finnland. Am Ende vom langen MTBO hatte ich aber eine Libelle bei mir, die sich vermutlich um einige der Mücken kümmerte. Mit dem ein oder anderen Kartenstopp fuhren wir so zurück nach Kiel und waren sehr dankbar, dass wir immer wieder von den örtlichen Vereinen MTBO-Karten von früheren Veranstaltungen bekamen.