Unsere gestrige Tourplanung war von zwei Komponenten geprägt, es sollte ein ruhiger Tag werden und wir wollten ein paar der neuen Festposten anlaufen. Zudem wollte ich endlich mal meine Klassik-Ski aus der Tasche ziehen. Nachdem das richtige Steigwachs gefunden war ging es erst mehr oder minder auf der Höhe entlang, dann hinab Richtung Lillehammer Ski-Zentrum und wieder hinauf. Drei Posten hingen am Wegesrand. Kurz vor Nordseter trennten sich unsere Wege, ich fuhr noch eine kleine extra Schlaufe zu zwei weiteren Ski-O Posten und geriet gegen Ende in die Dunkelheit. Bei herrlichem Sonnenuntergang und ausgestattet mit einer Stirnlampe fegte ich die letzten paar Kilometer hinab nach Nordseter.

Mit ca. 34 km und 670 hm war und dem langen Schlussanstieg war es doch etwas länger als für den „Ruhetag“ geplant. Aber es war einfach so schön draußen.

Mit verdächtig müden Beinen und Armen nach ging es in einen erneut strahlend sonnigen Tag. Diesmal planten wir unsere Tour südlich des Ski-Zentrums von Lillehammer, um so 3 weitere Ski-O Posten anzusteuern. Da einige Loipen lange nichtmehr oder diesen Winter noch gar nicht präpariert waren entschieden wir uns für die etwas breiteren und schon gut betagten Touring Ski. Einige Norweger mit denen wir unterwegs ins Gespräch kommen sagen schon immer fast leicht entschuldigend, dass dieses Jahr ungewöhnlich wenig Schnee liegt. Aber bislang reicht es ganz gut für unsere Touren.

Die Ski kamen auf der zweiten Rundenhälfte so richtig zum Einsatz, nämlich als wir unsere Runde verlängerten und den Rückweg entlang des Flusses Mesna auf einem Single-Trail (würden die Radfahrer sagen) bestritten. Dabei mussten wir über einige Bäume kraxeln wurden aber auch mit einem herrlichen Wasserfall belohnt, den wir zuvor in der Ferne auf einer weit offenen Moor-Ebene gut hören konnten. Zum Nachmittag ging es noch aufs Eis und zum Tanken und Einkauf. Nachdem wir den Berg nach Sjusjöen wieder raufgeschlittert waren war leider auch schon das Tageslicht weg. Der Blick in den Sternenhimmel und zum Nordlicht war uns durch aufziehende Wolken leider auch nicht vergönnt.

Unsere heutige Ski-Tour begann und endete im Skistadion von Lillehammer, wo reges Treiben auf den Wettkampfloipen und am Biathlon-Schießstand zu beobachten war. Screenshot von Strava zeigt die Runde mit 14 km und 190 hm.

Und nun die Bilder-Tour für beide Tage:

Diesmal blieben wir in der gut gespurten Klassikloipe, die vor 2-4 Tagen das letzte Mal gespurt wurde. Die Ski liefen gut und mir wurde fast etwas frisch, da es überwiegend hinab ging.
Hier schien eine Art Kälteloch. Die Bäume waren mit Raureif belegt. Der Himmel zeigte sich heute von seiner grauen Seite, nur zum Abend kam die Sonne unter den Wolken hervor und der Himmel riss noch komplett auf.
Eiskristalle an einer jungen Fichte.
Mit Raureif überzogenes typisch skandinavisches Geästs mit ein paar Moosfetzen.
Und hier hängt ja auch schon der nächste Posten.
Der Himmel reißt auf und gestaltet einen farbenfrohen Sonnenuntergang.
Eine herrliche Abendstimmung in der Loipe, auch wenn sich der Magen langsam meldet.
Es wird Zeit die Stirnlampe auszupacken und in die letzte Abfahrt nach Nordseter zu gehen.
Die Apartmenteigene Sauna wurde ausgiebig genutzt und danach noch etwas gespielt. Die Tage sind hier einfach zu kurz.
Ein neuer Tag ein neuer Sonnenaufgang. Das Wetter ist hier wirklich viel besser als wir erwartet hatten. Doch zum Abend soll es schneien. Mal sehen ob dem auch so wird.
Start der heutigen Tour war das Olympia-Skistadion in Lillehammer. Dort herschte am Vormittag reges Treiben, vielleicht bereitete sich der ein oder andere Olympia-Teilnehmer auf Peking auch noch vor. Am Schießstand rechter Hand wurde fleißig geschossen. Und wir stiefelten mit unseren Touring Ski durch das Stadion zum Loipeneinstieg.
Die Loipen rund um das Zentrum waren hervorragend präpariert, trotz etwas weniger Schnee als oben im Fjell.
Auf unserem ersten Abschneider auf einem Schmalen Pfad entdeckten wir jedoch auch gleich zwei MTB-Reifenspuren 🙂 . Zum Wintermountainbiken waren die Bedingungen nahezu ideal und ich frage mich schon die ganze Zeit, warum das Rennrad im Auto mitgereist ist und nicht das MTB. Aber die Tage sind ja ohnehin viel zu kurz.
Auch heute hinterließ die sternenklare Nacht ihr Spuren. Gut -6° C und Raureif auf den Bäumen.
Diese weiten offenen Moorflächen sind auch immer wieder herrlich anzusehen. Tierspuren waren bislang nur wenige zu beobachten, geschweigedenn Tiere selbst. Von hier aus war auch das Toben eines der Wasserfälle des Fluss Mesna zu hören.
Idyllisch entlang des Flusses Mesna führte uns ein schmaler Weg leicht abfallend.
Wir folgten immer den Spuren die zwei Wanderer und zwei Skiläufer gelegt hatten.
Dank der Spuren sahen wir auch schnell wo wir am besten um die umgefallenen Bäume herum kamen. Und da gab es so eingie Bäume, größere und kleinere.
Kurz vor Ende des Ski-Single-Trails konnten wir nochmal einen Abstecher zum Fluss machen und den mehrstufigen Øvstedalsfossen bewundern.
Und ein wenig mit der Kamera herumspielen.
Und ein wenig weiter mit der Kamera herumspielen.
Um ein Haar hätte ich vergessen, dass wir noch den Posten anlaufen wollten. Aber Ulf passte auf und fand ihn.
An dieser Landschaft kann man sich nicht satt sehen, zumal das Sonnenlicht noch mitspielte und den Raureif auf den Bäumen ins Glitzern brachte.
Zum Nachmittag gingen wir auf der anderen Flussseite auf dem Fluss eislaufen und blickten auf das in der Sonne gelegene Lillehammer. Hier wird Jahr für Jahr vom Eislaufverein Lillehammers eine Eisbahn angelegt die gut 15 km Länge aufweist. Einmal gibt es dann wohl auch ein Rennen.
Leider waren wir für die Eisbahn noch ein paar Tage zu zeitig dran, so dass nur eine kleine Schlaufe befahrbar war. Die weitere Trasse, manchmal auch quer über den Fluss, war aber schon erkennbar abgesteckt und vorgespurt.
Ein Schlittenkarussel war auch schon angelegt, wir haben es aber nicht genutzt. Wir hätten uns vermutlich gestritten wer drehen darf, denn es war eisig kalt, nachdem die Sonne aus dem Tal verschwunden war.