Am Wochenende ging es nach Güstrow, gut 250 km entfernt. Die angekündigten Nordlichter konnten wir am Freitagabend leider nicht erspähen und so war es eine kurze Nacht, wavon ich auf der Langstrecke noch ein wenig müde war. Aber am Sonntag lief es dann dafür endlich mal wieder richtig gut.

Es war erhöhte Sonnenanktivität beobachtet worden und so waren für das Wochenende Nordlichter für das bloße Auge gut sichtbar auch für Norddeutschland angekündigt. Leider fuhren wir erst nach dem Mondaufgang ans Wasser. Zudem zogen auch Wolken auf, so dass wir zwar mit schöner Strandstimmung aber ohne Nordlichter wieder Heim fuhren. Dieses Jahr gibt es wieder erhöhte Aktivität auf der Sonne, so dass ich die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben habe welche zu erspähen. So ganz gigantisch wie in Norwegen werden sie hier im Süden wohl aber ohnehin nicht erscheinen.

 

Samstag ging es in rasanter Fahrt nach Güstrow und ich war bequem eine Stunde vor meinem Start im Wettkampfzentrum. Dänen und deutsche trafen sich um Punkte für die Cup’s zu sammeln. In die dänische Wertung ging nur der Samstag ein. Die Langstrecke hätte also das wichtigere Rennen für mich darstellen können. Da ich jedoch schon einige dänische Rennen dieses Jahr verpasst habe und in der Cup-Wertung nicht so richtig mehr was vermelden kann, ging es für mich einzig darum schöne saubere Läufe zu fahren und die Gelegenheit MTBO’s vor der Haustür zu bestreiten. Noch dazu war das Gelände völliges Neuland für alle Starter. Auch der Ausrichter organisierte seinen ersten großen MTBO-Lauf. Wobei sie aber schon für zahlreiche Orientierungslaufveranstaltungen verantwortlich zeichneten.

Es war schön mal wieder die ganzen bekannten Gesichter zu sehen und hier und da zu schwätzeln. Schließlich waren dies für mich die ersten nationalen Läufe der Saison. Mein Start war relativ zeitig, aber das sollte keinen negativen Einfluss auf meine Leistung haben. Allerdings wählte ich gleich zu Beginn eine ungünstige Route und verlor schon gleich gut 1 min. Zum zweiten Posten war der Wegeinstieg nicht ganz richitg zu sehen, so dass ich nochmals gut 1 min verlor. Am 4 Posten war ich dann auch schon eingeholt und konnte der Dänin diesmal nicht folgen. Irgendwie hatte ich auch nicht so richtig Lust das restliche Rennen zusammen zufahren, also ließ ich sie ziehen. Die Bene gaben auch nicht so richtig was her. Als ich dann wieder richtig Fahrt aufnahm unterliefen mir aber kleinere und vor allem ein großer Fehler. Ich erwischte einen Weg, der zunächst verlockend aussah und mich hinab zu einer Straße bringen sollte, dann aber irgendwann mit Brennesseln und Brombeeren verwachsen war. War leider auch in der Karte so eingetragen, so dass ich den Großteil meines Rückstandes an diesem Posten ansammelte. Das Rennen musste ich abhaken, national reichte es zur 100 Punkten für die Rangliste, 3 Däninnen positionierten sich aber in der Tageswertung vor mir. Am Abend besuchten wir noch Güstrow mit seinem Schloß und einer belebten Innenstadt. Es war irgendein Stadtfest.

 

Neuer Tag neues Glück – Mittelstrecke. Deutlich ausgeschlafener spazierte ich noch vor dem Frühstück zum nahe gelegenen Inselsee und schlug so die Zeit tot und genoß ein wenig die herbstliche Stimmung. Irgendwie war ich mit allem zeitiger dran und so war ich auch erste am WKZ. Aber das muss ja nicht schlecht sein. Mit guten Beinen begab ich mich zu den ersten Posten. Diesmal wollte ich mich nicht einholen lassen. Gleich von Beginn an hatte ich einen guten Fluss und nahm einige Kreuzungen recht souverän. An einem Anstieg gingen dann noch die Beine auf und ich holte vor mir gestartete Männer ein, die auf der gleichen Bahn unterwegs waren. Bis auf einen kleinen Stopp an einem Wegabzweig, den ich in der Karte übersah lief es in der ersten Rennhälfte wirklich gut. Weg zum 12. Posten wollte ich erst eine zu lange Route einschlagen, entdeckte das noch und kehrte auf die bessere Variante um. Man hätte auch direkt vom Posten durch den Wald fahren dürfen (an diesem Wochenende war Querfahren erlaubt), aber ich wollte nicht schon wieder durch’s Dickicht krauchen. Dieser Fehler kostete mich sicherlich gut 1 min. Dann bog ich noch einen kleinen Abzweig zu zeitig zum Posten rein, was aber vielen so erging. Das waren die einzigsten nennenswerten Fehler des Tages und erst im Gegenlauf zum vorletzten Posten kam mir die nach mir gestartete Dänin entgegen. Es war knapp und sie machte nochmal richtig Tempo. Am Ende trennten uns 40 s und ich hatte endlich mal wieder ein zufriedenstellendes Rennen, mit wenig Fehlern und passablen Beinen. Platz 2 am Tag und die nationale Wertung ging wieder an mich.

 

Ob ich am kommenden Wochenende nach Dänemark fahre weiß ich noch nicht, denn so langsam will ich mich auch auf meine Japanreise im November vorbereiten und die Zeit fliegt meist schneller als man glaubt. In zwei Wochen starte ich dann in Werdau. Ziel dort ist es wohl primär mit allen Posten richtig nach Hause zu kommen um so doch noch in die Wertung zur Deutschen Meisterschaft einzugreifen. Titelverteidigung steht an, dafür benötige ich aber auch noch zwei saubere von zwei Läufen.